Als Nachbarn des Rentners auf Verwesungsgeruch aufmerksam wurden, war das Opfer schon mehrere Tage tot. Die Ermittlungen führten schnell zu dem Enkel. Denn der Angeklagte hatte den alten Mann häufig besucht.
Vor Gericht gab der 25-Jährige tiefe Einblicke in sein Seelenleben. Sein Opa sei alles andere als einverstanden gewesen, als er erfuhr, dass sein Enkel das Studium abgebrochen hatte, um eine Ausbildung zum Altenpfleger zu machen. Und auch die übrige Familie habe unter den Launen des 84-Jährigen gelitten. "Er hatte an allem etwas auszusetzen", behauptete der Angeklagte.
Brecheisen wohl aus anderem Grund mitgenommen
Am Tattag sei er daher nach Hamm gefahren, um den allein lebenden Großvater zur Rede zu stellen. "Ich hatte nicht vor, ihn zu töten", sagte der 25-Jährige den Richtern. Das Brecheisen habe er aus einem anderen Grund mitgenommen. In dem Gespräch sei sein Opa dann aber sehr beleidigend und herablassend gewesen. "Er hat Dinge gesagt, die ich von ihm noch nie gehört hatte", so der Angeklagte. Deshalb sei er wohl ausgerastet. An die Tat selbst will er sich kaum noch erinnern können. "Ich weiß nur noch, dass ich irgendwann in meinem Auto saß und mit meinen Eltern telefoniert habe", sagte der Soester. Danach habe er Brötchen für das Frühstück eingekauft.
Die Staatsanwaltschaft hat den Mann wegen Mordes aus Heimtücke und zur Verdeckung einer anderen Straftat angeklagt. Er habe verhindern wollen, dass herauskommt, dass er am Abend zuvor 1500 Euro vom Konto des Großvaters abgehoben hatte, heißt es in der Anklageschrift.
Quelle : welt.de
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