Der Deal hätte Vorteile für beide Seiten. Die Lufthansa erwägt den Insidern zufolge den Kauf der Jets inklusive der Mannschaften, um die eigene Billigtochter Eurowings mit derzeit 90 Flugzeugen schnell zu vergrößern. „Es wäre ein großer Schub für Eurowings“, sagte eine der Personen. Die fraglichen Strecken gingen zu touristischen Zielen – ein Geschäftsgebiet, auf dem sich die Lufthansa verstärken will.
Und für Air Berlin könnte der Verkauf den Startschuss für eine lang verschobene strategische Neuausrichtung darstellen. „Der Verkauf wäre Teil einer größeren Lösung“, sagte ein Unternehmenskenner. Großaktionär Etihad ist nämlich nicht an den Strecken in Urlaubsgebiete interessiert, sondern vor allem an den Langstreckenflügen – unter anderem zum eigenen Drehkreuz Abu Dhabi. Gegen die Übernahme spreche jedoch, dass der deutsche Marktführer Lufthansa seine Position weiter vergrößern würde, sagten zwei Kenner. Es bestehe die Gefahr, dass Kartellwächter Einspruch erheben.
Air Berlin flog in den vergangenen acht Jahren nur einmal einen Konzernüberschuss ein. Auch unter dem dem amtierenden Chef Stefan Pichler gelang keine Wende. Der Lufthansa-Rivale weitete 2015 den Nettoverlust trotz rapide gefallener Ölpreise auf knapp 450 Millionen Euro aus.
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