Geberkonferenz sagt Irak mehr als 2 Milliarden Dollar zu

  21 Juli 2016    Gelesen: 541
Geberkonferenz sagt Irak mehr als 2 Milliarden Dollar zu
Die Außen- und Verteidigungsminister aus 24 Staaten haben weitere Schritte gegen den „Islamischen Staat“ beschlossen. Eine Offensive im Irak steht offenbar kurz bevor.
Eine internationale Geberkonferenz für den Irak hat Zusagen von mehr als 2,1 Milliarden Dollar für den Kampf der Regierung des Landes gegen die Extremistenmiliz "Islamischer Staat" erbracht. Der Sprecher des amerikanischen Außenministeriums, John Kirby, sagte am Mittwochabend in Washington, weitere Zusagen würden derzeit noch finalisiert. An der Konferenz hatten Außen- und Verteidigungsminister aus 24 Staaten teilgenommen.

Der gastgebende amerikanische Außenminister John Kerry bezeichnete es als internationale Priorität, sich auf den Wiederaufbau im Irak zu konzentrieren. „Die neue Herausforderung ist es, befreite Gebiete zu sichern und den Wiederaufbau zu unterstützen.“

Die irakische Armee bereitet zurzeit ihren Vorstoß auf die vom IS gehaltene Großstadt Mossul vor. Der Irak, die Vereinigten Staaten und die Vereinten Nationen erwarten heftige Kämpfe. Die UN befürchten, dass im schlimmsten Fall mehr als eine Million Menschen aus Mossul und weitere 830.000 aus dem Umland fliehen könnten. Diese Menschen müssten für bis zu zwölf Monate lang versorgt werden. Schon jetzt sind 3,5 Millionen Menschen im Irak auf der Flucht.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier sagte, es sei an der Zeit, Geld für humanitäre Hilfe und für Stabilisierungsmaßnahmen bereitzustellen. Deutschland werde weitere zehn Millionen Euro beisteuern, sagte Steinmeier in einem Reuters-Interview.

Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte der Nachrichtenagentur AFP, den Militäreinsätzen gegen den IS komme große Bedeutung für die Sicherheit in Europas Städten zu. Der IS sei eine „Terroristenarmee, die sich ein Territorium geschaffen hat“, sagte Le Drian. „Von diesem Territorium hat er beide Terrorattacken angeordnet, die Frankreich Leid zugefügt haben“, sagte der Minister mit Bezug auf die Anschläge von Paris und Nizza.

Die Vereinigten Staaten führen den militärischen Kampf gegen den IS in Syrien und dem Irak mit mehreren Verbündeten. Nach Angaben aus Washington hat die Miliz seit 2014 rund die Hälfte ihres Herrschaftsgebiets im Irak und 20 bis 30 Prozent ihres Gebiets in Syrien verloren. In den vergangenen zwei Jahren hat die Anti-IS-Allianz rund 14.000 Luftangriffe geflogen.


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