Tesla will Robotertaxis auf die Straße schicken

  21 Juli 2016    Gelesen: 578
Tesla will Robotertaxis auf die Straße schicken
Der US-Elektropionier will seine Produktpalette erweitern: Künftig will er auch elektrische Busse und Lastwagen bauen – und einen Fahrdienst der Zukunft organisieren.
Der Elektroautohersteller Tesla will seine Geschäftsfelder künftig deutlich ausweiten und auch elektrische Lastwagen und Busse bauen sowie einen firmeneigenen Fahrdienst organisieren, der Kunden mit selbstfahrenden Teslas zu ihrem Ziel bringen soll. Dies kündigte Tesla-Boss Elon Musk in einem "Masterplan" zur Strategie des Unternehmens an. Demnach will sein Unternehmen in Zukunft auch Solardächer für Häuser mit integrierten Batteriespeichern anbieten und die Produktlinie der Elektroautos auf alle wichtigen Segmente ausweiten.

Tesla gilt als Pionier der Elektromobilität und stellt aktuell einen Luxus-Sedan und ein Crossover-Fahrzeug her. Zunächst soll es noch ein kleineres SUV-Modell geben und eine "neue Art von Pickup-Truck". Die für 2017 angekündigten Lastwagen und Busse seien "im frühen Stadium der Entwicklung", sagte Musk. So wie die bisherigen Modelle sollen auch diese Nutzfahrzeuge vollständige Selbstfahrfähigkeiten haben. Tesla werde das Konzept des autonomen Fahrens vorantreiben – trotz der Debatte um die Sicherheit der selbstfahrenden Autos.

Diese Debatte entzündete sich vor allem an einem tödlichen Unfall in Florida, wo ein 40-jähriger Mann mit seinem Tesla Sportwagen im Autopilotmodus unterwegs und ungebremst in einen abbiegenden Sattelzug gerast war. Tesla zufolge hätten die Kameras des Wagens die weiße Flanke des Lasters nicht vom hellen Himmel unterscheiden können. Die amerikanische Aufsichtsbehörde NHTSA untersucht das System und forderte von Tesla inzwischen alle Autopilotunterlagen an.
"Keinen Sinn, Autopilot abzuschalten"

Musk betonte nun, dass das Fahrassistenzsystem "bei korrekter Nutzung" viel sicherer sei als menschliche Fahrer. Deshalb wäre es "moralisch verwerflich" gewesen, die Technologie aus Angst vor negativer Medienberichterstattung oder Klagen zurückzuhalten, schrieb er. "Es würde nicht mehr Sinn ergeben, Autopilot zu deaktivieren, wie einige gefordert haben, als den Autopiloten in Flugzeugen abzuschalten, nach dem unser System benannt ist."

In seinem ersten Strategiepapier vor zehn Jahren hatte Musk die Entwicklung des Unternehmens bis hin zu einem günstigeren Verbrauchermodell vorgezeichnet. Im vergangenen Jahr hatte Tesla allerdings erst gut 50.000 Autos gebaut, 2018 sollen es wegen der bereits über 370.000 Vorbestellungen des Model 3 schon 500.000 jährlich sein. Ziel sei es, sagte Musk, dass in Zukunft nahezu jeder einen Tesla besitzen könne – und ihn als Robotertaxis zum Geldverdienen losschicken könne.

Musk verteidigte auch die Pläne zur Übernahme des schwächelnden Ökostromspezialisten SolarCity, der von zwei Cousins von Musk geführt wird und von dem er selbst größter Anteilseigner ist. Es sei Teil des Konzepts für Elektromobilität, Solaranlangen mit angeschlossener Speicherkapazität durchzusetzen.

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