Der damals elf Monate alte Junge und seine Mutter Henriette Lück waren am 18. April 1990 spurlos verschwunden. Nun gehen die Ermittler davon aus, dass das Kind unter anderem Namen bei Verwandten oder Freunden seines Vaters Stjepan Ivezic in München und Zagreb aufgewachsen ist.
Vor zwei Jahren rollte die Vermisstenstelle der Polizei den Fall wieder auf und fand neue Spuren. Genauere Angaben dazu wollte der Sprecher nicht machen: "Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt zu früh."
Verdacht gegen den Vater
Nach dem Verschwinden von Mutter und Kind richtete sich der Verdacht gegen den Vater, von dem sich die damals 39-Jährige zuvor getrennt hatte. Doch die Mordkommission fand keine ausreichenden Beweise dafür, dass der Mann seine Ex-Freundin getötet haben könnte. Die Ermittlungen gegen ihn wurden 1999 eingestellt. "Wir gehen aber nach wie vor davon aus, dass die Frau tot ist", sagte der Polizeisprecher.
Den aktuellen Hinweisen zufolge hatte der Vermisste in der Vergangenheit auch Kontakt zu seinem Vater – und ahnte dabei wahrscheinlich nichts von seinen dramatischen Lebensumständen. Es sei auch nicht auszuschließen, dass die Familie, die das Kind damals aufgenommen hat, arglos war und die Hintergründe gar nicht kennt, sagte der Sprecher. Der Vater sei untergetaucht, nachdem die Polizei ihre Ermittlungen wieder aufgenommen hatte.
Jetzt sucht die Polizei mit Hilfe von sozialen Netzwerken und der Sat.1-Fernsehsendung "Fahndung Deutschland" (Freitag, 19.00 Uhr) nach Zeugen, die Angaben zu dem Fall machen können. Die Ermittler verbreiten dabei auch ein aktuelles Foto des abgetauchten 61-Jährigen. "Wer weiß – vielleicht sieht sogar der vermisste Sohn dieses Bild und meldet sich daraufhin bei uns", meinte der Polizeisprecher.
Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 62 unter Tel: 0221/ 229-0 oder per Mail an [email protected] entgegen.
Quelle : welt.de
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