Nach 26 Jahren gibt es neue Hinweise auf vermisstes Baby

  22 Juli 2016    Gelesen: 409
Nach 26 Jahren gibt es neue Hinweise auf vermisstes Baby
Vor fast drei Jahrzehnten verschwanden eine Mutter und ihr kleiner Sohn- Nun hat die Polizei neue Hinweise, dass er noch leben könnte. Wahrscheinlich weiß der 27-Jährige nichts von seinem Schicksal.
Spektakuläre Wende in einem 26 Jahre zurückliegenden Vermisstenfall in Köln: Die Polizei sucht nach David Lück, von dem jede Spur fehlte, seit er als Baby verschwand. Es gebe neue Hinweise darauf, dass der inzwischen 27-Jährige noch lebt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Köln mit. "Möglicherweise weiß er gar nicht, dass er als vermisst gilt", sagte ein Polizeisprecher.

Der damals elf Monate alte Junge und seine Mutter Henriette Lück waren am 18. April 1990 spurlos verschwunden. Nun gehen die Ermittler davon aus, dass das Kind unter anderem Namen bei Verwandten oder Freunden seines Vaters Stjepan Ivezic in München und Zagreb aufgewachsen ist.

Vor zwei Jahren rollte die Vermisstenstelle der Polizei den Fall wieder auf und fand neue Spuren. Genauere Angaben dazu wollte der Sprecher nicht machen: "Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt zu früh."

Verdacht gegen den Vater

Nach dem Verschwinden von Mutter und Kind richtete sich der Verdacht gegen den Vater, von dem sich die damals 39-Jährige zuvor getrennt hatte. Doch die Mordkommission fand keine ausreichenden Beweise dafür, dass der Mann seine Ex-Freundin getötet haben könnte. Die Ermittlungen gegen ihn wurden 1999 eingestellt. "Wir gehen aber nach wie vor davon aus, dass die Frau tot ist", sagte der Polizeisprecher.

Den aktuellen Hinweisen zufolge hatte der Vermisste in der Vergangenheit auch Kontakt zu seinem Vater – und ahnte dabei wahrscheinlich nichts von seinen dramatischen Lebensumständen. Es sei auch nicht auszuschließen, dass die Familie, die das Kind damals aufgenommen hat, arglos war und die Hintergründe gar nicht kennt, sagte der Sprecher. Der Vater sei untergetaucht, nachdem die Polizei ihre Ermittlungen wieder aufgenommen hatte.

Jetzt sucht die Polizei mit Hilfe von sozialen Netzwerken und der Sat.1-Fernsehsendung "Fahndung Deutschland" (Freitag, 19.00 Uhr) nach Zeugen, die Angaben zu dem Fall machen können. Die Ermittler verbreiten dabei auch ein aktuelles Foto des abgetauchten 61-Jährigen. "Wer weiß – vielleicht sieht sogar der vermisste Sohn dieses Bild und meldet sich daraufhin bei uns", meinte der Polizeisprecher.

Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 62 unter Tel: 0221/ 229-0 oder per Mail an [email protected] entgegen.

Quelle : welt.de

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