Keiner baut mehr Videorekorder

  22 Juli 2016    Gelesen: 734
Keiner baut mehr Videorekorder
Wer heute jünger als 20 Jahre alt ist, der denkt beim Begriff VHS an eine Bildungseinrichtung. Alle anderen wissen, dass VHS für die große Zeit der Videotheken und der Videoabende steht. Nun ist in Asien der letzte Videorekorder vom Band gelaufen.
Der weltweit letzte Hersteller von Videorekordern, Funai Electric in Japan, stellt die Produktion ein. Die Tatsache, dass ein Zulieferer es "als schwierig beurteilt" habe, trotz geringer Stückzahl weiterhin ein Bauteil zu liefern, habe die Firma zu dieser Entscheidung veranlasst, sagte ein Unternehmenssprecher. Funai stellte demnach im vergangenen Jahr noch 750.000 Videorekorder zum Abspielen von VHS-Kassetten her - Anfang des Jahrtausends waren es noch 15 Millionen.

"Wir waren die einzigen Hersteller von Videorekordern nach dem Rückzug von Panasonic 2012", sagte der Funai-Sprecher. Das japanische Unternehmen ließ in China fertigen, die meisten Rekorder wurden in den USA verkauft, vor allem unter der Marke Sanyo. Die letzten VHS-Kassetten (Video Home System) waren 2002 hergestellt worden. Die Videorekorder von Funai wurden etwa von Leuten gekauft, die ihre alten Aufnahmen auf Magnetband noch abspielen wollten.

Der erste VHS-Videorekorder wurde 1976 von dem japanischen Hersteller JVC auf den Markt gebracht. Ab etwa 1980 wurde das System zum Standard in Europa, nachdem es sich gegen Betamax von Sony und VCR/Video2000 von Grundig durchgesetzt hatte. Ab etwa dem Jahr 2000 wurde das analoge Magnetband von der DVD abgelöst.

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