Kirchheim setzt nun auf Sicherheitsdienst

  22 Juli 2016    Gelesen: 584
Kirchheim setzt nun auf Sicherheitsdienst
Mädchen werden von jungen Männern begrapscht und sexuell belästigt. Mitten in einem Freibad in Kirchheim/Teck. Die Stadt hat sich nun dazu entschieden, einen Sicherheitsdienst einzusetzen.

Bereits ab diesem Wochenende soll im Freibad von Kirchheim/Teck ein Sicherheitsdienst eingesetzt werden. In dem Bad hatte es unter der Woche mehrere sexuelle Übergriffe auf mindestens vier Kinder gegeben. Ein 21-jähriger Iraker konnte festgenommen werden, gegen weitere mutmaßliche Täter werde ermittelt.

Stadt will konsequent handeln

Angelika Matt-Heidecker (SPD), die Oberbürgermeisterin von Kirchheim/Teck, verurteilte die sexuellen Übergriffe in einer ersten Reaktion scharf und kündigte Sofortmaßnahmen an. Die Bademeister sollen schnell und konsequent durchgreifen und beim geringsten Widerstand die Polizei rufen.

Mädchen und Mütter hatten zuletzt von Vorfällen im Strudelbecken eines Kirchheimer Freibads berichtet. Demnach wurde dort einem zehnjährigen Mädchen das Bikinioberteil von einem Unbekannten weggezogen. Ein weiterer Täter habe einer Elfjährigen an den Po gefasst.

Bademeister stellte einen Tatverdächtigen zur Rede

Außerdem wurde einer Dreizehnjährigen im Strudelbecken von einem jungen Badegast an den Po gefasst und die Bikinihose herabgezogen. Ein Bademeister habe die Situation beobachtet und den Tatverdächtigen zur Rede gestellt, teilte die Polizei weiter mit. Der junge Mann konnte sich dann aber unbemerkt aus dem Staub machen. Im Nichtschwimmerbereich fassten zwei Männer zwei 14 Jahre alten Mädchen unsittlich an die Brüste und in den Schritt. Zeitweise rieb einer der Unbekannten sein erregtes Glied an den Mädchen. Die Polizei ermittelt in allen genannten Fällen.

Necdet Mantar, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft öffentliche Bäder in Baden-Württemberg, warnte davor, die Übergriffe zu generalisieren. Er sagte dem SWR: "Jeder Fall ist ein Fall zu viel. Aber es wäre fatal, von einer Welle zu sprechen." Auch in früheren Jahren habe es Belästigungen gegeben. Um so etwas zu verhindern, setzt die Arbeitsgemeinschaft vor allem auf Aufklärung. "Wir haben Flyer erstellen lassen, in verschiedenen Sprachen, die die Verhaltensregeln in den Bädern erklären", so Mantar. "Da ist auch ein Punkt: Keine verbalen und körperlichen Belästigungen."

Junger Badegast wollte Hausverbot nicht akzeptieren

Die Polizei war am Mittwoch zu dem Freibad gerufen worden, weil sich ein jugendlicher Badegast zuvor nicht an Sicherheitsregeln gehalten hatte. Der 17-jährige Malier war vom Bademeister mehrfach erfolglos ermahnt worden. Auch ein Hausverbot wollte der junge Mann nicht akzeptieren. Selbst den Beamten gegenüber leistete er Widerstand. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt.

Gruppe von Badegästen beschimpfte Polizeibeamte

Während der Jugendliche Widerstand leistete, sei er von einer etwa 30-köpfigen Gruppe angeheizt worden, teilte die Polizei weiter mit. Beamte seien dabei übel beschimpft worden. Die Polizei Reutlingen kann derzeit noch keine Angaben zur Identität der Menschen in dieser Gruppe machen, sie ermittele noch, so ein Sprecher. Ein Bademeister hielt die teilweise aufgebrachten Badegäste zurück. Dabei wurde der Bademeister von einem der umstehenden Badegäste am Hals gepackt und umgestoßen. Der 19-jährige Deutsch-Iraner hat sich mittlerweile bei der Polizei gestellt.

Während des Polizeieinsatzes waren die weiteren Vorfälle von den anderen Badegästen zur Anzeige gebracht worden.

Quelle: tagesschau.de

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