Bundesinnenminister de Maizière will prüfen, ob die Waffengesetze in Deutschland zu lax sind.
SPD-Chef Gabriel fordert, "den Zugang zu tödlichen Waffen zu begrenzen".
Noch ist unklar, wie der 18-järhrige Täter David S. an die Pistole gekommen ist, mit der er am Freitagabend neun Menschen und sich selbst tötete.
Nach dem Amoklauf von München diskutiert die Bundesregierung über schärfere Waffenkontrollen. Bundesinnenminister Thomas de Maizière sagte, es müsse ermittelt werden, wie sich der Täter David S. die Waffe beschafft habe. "Dann müssen wir sehr sorgfältig prüfen, ob und gegebenenfalls wo es noch gesetzlichen Handlungsbedarf gibt", sagte der CDU-Politiker der Bild am Sonntag.
Die bestehenden Waffengesetze seien bereits sehr streng, sagte de Maizière. Auf europäischer Ebene solle mit einer geplanten Waffenrichtlinie weiterer Fortschritt erreicht werden.
"Hinsehen und intervenieren - gerade bei Jugendlichen".
Vizekanzler Sigmar Gabriel fordert schärfere Waffenkontrolle. Ein labiler oder sogar psychisch kranker 18-Jähriger dürfe nicht an Schusswaffen gelangen, sagte der SPD-Vorsitzende den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Es müsse alles getan werden, um "den Zugang zu tödlichen Waffen zu begrenzen und streng zu kontrollieren. Zudem müssten Staat und Gesellschaft bei psychisch instabilen Menschen "hinsehen und intervenieren - gerade bei Jugendlichen".
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) forderte in der Welt am Sonntag, dass "wir in extremen Situationen" wie Terroranschlägen "auch in Deutschland auf die Bundeswehr zugreifen können".
Was über den Amoklauf am Freitag in München bekannt ist:
Der 18-jährige Schüler David S. beginnt am frühen Freitagabend in einem McDonald`s im Nordwesten der Stadt einen Amoklauf, schießt auf dem Platz davor und später im Olympia-Einkaufszentrum um sich. Er tötet neun Menschen, verletzt viele weitere - und versetzt ganz München in Angst, bevor er sich selbst vor den Augen der Einsatzkräfte erschießt. Die Polizei betont, dass S. einen Amoklauf und keinen Terroranschlag geplant hatte.
Quelle: sueddeutsche.de
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