Parteichefin der US-Demokraten tritt zurück

  25 Juli 2016    Gelesen: 749
Parteichefin der US-Demokraten tritt zurück
Kurz vor ihrem Parteitag gibt es skandalträchtige Schlagzeilen für die Demokraten: Ihre Parteichefin tritt ab. Sie soll Clintons Mitbewerber Sanders benachteiligt haben.
Geleakte E-Mails sorgen kurz vor dem Nominierungsparteitag von Hillary Clinton für neue Unruhe in der demokratischen Partei. Einen Tag vor Beginn der Veranstaltung in Philadelphia kündigte Parteichefin Debbie Wasserman Schultz ihren Rücktritt an. Interne E-Mails, die von der Enthüllungsplattform WikiLeaks veröffentlicht wurden, sollen sie und andere Funktionäre als voreingenommen gegenüber dem Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders zeigen. Für ihre Partei sei es das Beste, wenn sie den Vorsitz nach dem Ende des Parteitags in Philadelphia niederlege, sagte Wasserman Schultz.

Die Parteiführung der US-Demokraten soll im Vorwahlkampf eigentlich Neutralität zwischen den Präsidentschaftsbewerbern wahren. Die Enthüllungsplattform WikiLeaks hatte mehr als 19.000 E-Mails veröffentlicht, darunter etwa eine E-Mail vom 21. Mai, in der Wasserman Schultz die Kandidatur von Sanders für aussichtslos erklärte. In dem E-Mail-Wechsel ging es um Sanders` Ankündigung, er werde Wasserman Schultz nach seiner Wahl zum Präsidenten von ihrem Posten ablösen. "Das ist eine alberne Geschichte", schrieb Wasserman Schultz. "Er wird nicht Präsident werden."

Andere E-Mails legen den Schluss nahe, die Parteiführung habe Sanders in schlechtem Licht erscheinen lassen wollen. So finden sich Anspielungen auf den angeblichen Atheismus des Kandidaten, der Wählerstimmen kosten könne. Sanders` Wahlkampfmanager hatte der Parteiführung deswegen einen Verstoß gegen die Neutralität vorgeworfen und Konsequenzen gefordert.

Die Angelegenheit könnte die mühsam erreichte Einheit der Partei beeinträchtigen. Am Montag kommen die Demokraten in Philadelphia zu ihrem viertägigen Nominierungsparteitag zusammen, bei dem Clinton offiziell als Präsidentschaftskandidatin nominiert werden soll. Am ersten Tag steht auch eine Rede von Sanders auf dem Programm. Clinton erhofft sich Unterstützung von ihrem früheren Widersacher und dessen Anhängern in der Partei.


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