Die Parteiführung der US-Demokraten soll im Vorwahlkampf eigentlich Neutralität zwischen den Präsidentschaftsbewerbern wahren. Die Enthüllungsplattform WikiLeaks hatte mehr als 19.000 E-Mails veröffentlicht, darunter etwa eine E-Mail vom 21. Mai, in der Wasserman Schultz die Kandidatur von Sanders für aussichtslos erklärte. In dem E-Mail-Wechsel ging es um Sanders` Ankündigung, er werde Wasserman Schultz nach seiner Wahl zum Präsidenten von ihrem Posten ablösen. "Das ist eine alberne Geschichte", schrieb Wasserman Schultz. "Er wird nicht Präsident werden."
Andere E-Mails legen den Schluss nahe, die Parteiführung habe Sanders in schlechtem Licht erscheinen lassen wollen. So finden sich Anspielungen auf den angeblichen Atheismus des Kandidaten, der Wählerstimmen kosten könne. Sanders` Wahlkampfmanager hatte der Parteiführung deswegen einen Verstoß gegen die Neutralität vorgeworfen und Konsequenzen gefordert.
Die Angelegenheit könnte die mühsam erreichte Einheit der Partei beeinträchtigen. Am Montag kommen die Demokraten in Philadelphia zu ihrem viertägigen Nominierungsparteitag zusammen, bei dem Clinton offiziell als Präsidentschaftskandidatin nominiert werden soll. Am ersten Tag steht auch eine Rede von Sanders auf dem Programm. Clinton erhofft sich Unterstützung von ihrem früheren Widersacher und dessen Anhängern in der Partei.
Tags: