Michelle Obama und Bernie Sanders werben für Clinton

  26 Juli 2016    Gelesen: 393
Michelle Obama und Bernie Sanders werben für Clinton
"Hillary Clinton muss die nächste Präsidentin der Vereinigten Staaten werden", sagte Bernie Sanders. Auch First Lady Michelle Obama sprach sich vehement für Clinton aus.
Zum Auftakt des Parteitages des US-amerikanischen Demokraten haben First Lady Michelle Obama und Hillary Clintons ehemaliger Mitbewerber Bernie Sanders für die künftige Präsidentschaftskandidatin geworben. Umjubelt von Tausenden Delegierten sagte Sanders: "Hillary Clinton muss die nächste Präsidentin der Vereinigten Staaten werden."

"Unsere Revolution zur Transformation Amerikas geht weiter", rief der Senator aus Vermont, der mit minutenlangem Applaus empfangen wurde, den Delegierten in Philadelphia zu. "Der Kampf geht weiter!" Bereits zuvor hatte er den Fokus auf den gemeinsamen Gegner gerichtet. "Wir müssen Trump schlagen, und wir müssen Hillary Clinton wählen", sagte der Senator vor Beginn des Parteitages vor Hunderten von Menschen in Philadelphia.

Donald Trump sei der schlimmste Kandidat in der modernen Geschichte der USA. Die Rede des 74-Jährigen hatte die Parteitagsregie kurzfristig als Schluss- und Höhepunkt des ersten Tages von Philadelphia geplant. Michelle Obama musste nach vorne rücken.

Die First Lady begeisterte die Delegierten ebenfalls mit ihrer Rede. "Wegen Hillary Clinton nehmen es meine Töchter als gegeben an, dass eine Frau Präsidentin der Vereinigten Staaten werden kann", sagte Obama. "In diesem Wahlkampf bin ich bei Hillary Clinton", rief sie zur Begeisterung der mehr als 4.700 Delegierten. Clintons Rede wird erst für Donnerstag erwartet.

Parteiführung entschuldigt sich bei Sanders

Der Parteitag drohte zu seinem Beginn die Gräben zwischen den Lagern von Clinton und Sanders zu vertiefen. Die Sanders-Anhänger sind unzufrieden, weil sie sich von der Parteiführung betrogen und benachteiligt fühlen. Eine E-Mail-Affäre, kurz vor dem Parteitag von der Plattform Wikileaks enthüllt, schürte negative Stimmung. Parteichefin Debbie Wasserman Schultz musste unter dem Druck der Affäre zurücktreten und war nicht einmal mehr wie eigentlich geplant zur Eröffnung der Versammlung aufgetreten.

Die verbliebene Parteiführung entschuldigte sich in einem Statement offiziell bei Sanders. "Im Namen Aller im Nationalen Komitee der Demokraten möchten wir eine tiefgreifende und aufrichtige Entschuldigung anbieten, an Bernie Sanders, seine Anhänger und die gesamte demokratische Partei, für die unentschuldbaren Bemerkungen in E-Mails", heißt es in der Mitteilung.

Sanders selbst, der Vorwahlen in 23 Staaten gegen Clinton gewonnen und 1.900 der mehr als 4.700 Delegiertenstimmen für sich verbucht hatte, rief seine Anhänger zur Mäßigung auf. Sie demonstrierten seit Sonntag zu Tausenden in den Straßen von Philadelphia und prägten mit provakanten Plakaten wie "Never Clinton" das Bild.
Sanders gegen Ausbuhen Clintons

Hinter den Kulissen verabredeten sich die Lager Clintons und Sanders` indessen zu einem Waffenstillstand. Sanders richtete laut Washington Post eine Textnachricht an ausgewählte Delegierte, um das lautstarke Ausbuhen Clintons auf dem Parteitagsparkett zu stoppen. Beide Lager hätten von den Rednern verlangt, die Gemeinsamkeiten hervorzuheben.

Sanders hatte sich im Wahlkampf für Themen wie einen Mindestlohn von 15 Dollar, für den Kampf gegen Klimawandel und gegen das Diktat der Finanzbranche eingesetzt und die Demokraten damit inhaltlich nach links gerückt. "Wir haben das progressivste Parteiprogramm in der Geschichte", sagte der demokratische Abgeordnete Keith Ellison in Philadelphia.


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