Wechsel an der Spitze: Der Volkswagen-Konzern hat seinen japanischen Rivalen Toyota wieder überholt und in der ersten Jahreshälfte mehr Fahrzeuge verkauft als jedes andere Autounternehmen auf der Welt. Volkswagen verkaufte etwas mehr als 5,1 Millionen Autos, Toyota etwas weniger als 5 Millionen. Einerseits.

Andererseits wirkte und wirkt sich der Skandal und manipulierte Abgaswerte von Dieselautos gleichwohl auf die Absatzzahlen zumal der Kernmarke des Wolfsburger Unternehmens aus, denn: Verglichen mit dem Vorjahr lieferte Volkswagen insgesamt 1,7 Prozent mehr Autos aus. Der Auto-Weltmarkt vergrößerte sich während derselben Zeit allerdings um mehr als 3 Prozent - Volkswagen verlor also Marktanteile an Wettbewerber. Obwohl Volkswagen teils hohe Rabatte anbot, um seine Autos zu verkaufen.

Marktverluste sogar in Deutschland

Das wird auch deutlich mit Blick auf die übrigen Marken des Konzerns. Die Edelauto-Tochtergesellschaft Audi lieferte beinahe 6 Prozent mehr Autos aus gegenüber dem Vorjahr, der Hersteller Skoda knapp 5 Prozent mehr und der Sportwagen-Hersteller Porsche immerhin 3,5 Prozent mehr.

Auf diese Marken wirkt sich die Manipulation der Motorensoftware offenkundig nicht aus. „Die Marke Volkswagen Pkw lag – marktbedingt vor allem in Brasilien und Russland sowie infolge der Abgasthematik – um 0,7 Prozent unter dem Vorjahreswert“, heißt es im nun veröffentlichten Halbjahresbericht des Konzerns.

Marktanteil hat die Kernmarke Volkswagen grade auch in Westeuropa verloren, er ging von 23,4 auf 22,1 Prozent zurück. Große Hoffnung setzt Volkswagen auf den neuen Touran, der hohe Zuwächse erziele, heißt es.

Auch wenn der VW Golf in Deutschland im ersten Halbjahr der am häufigsten zugelassene Personenwagen geblieben ist, bekam Volkswagen die Zurückhaltung von Kunden nach dem Abgasskandal auch auf seinem Heimatmarkt zu spüren: Der Konzern lieferte von Januar bis Juni zwar 2,2 Prozent mehr Autos an Kunden aus; der gesamte deutsche Markt vergrößerte sich um mehr als 7 Prozent.

Einen spürbaren Rückgang gab es in den Vereinigten Staaten. „Vor allem infolge der Dieselthematik“, wie es bei Volkswagen heißt, lieferte der Konzern mit 273.834 Autos im Vergleich zum Vorjahr 7,2 Prozent weniger Fahrzeuge aus. Der Gesamtmarkt wuchs dagegen um 1,5 Prozent. Aber auch in Amerika erzielte der Tiguan gute Zahlen, wie unter anderem auch der Porsche Macan oder die Modelle Audi Q3 und Audi Q7.

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