Korsikas Nationalisten drohen dem IS

  29 Juli 2016    Gelesen: 845
Korsikas Nationalisten drohen dem IS
Bisher war die Gruppierung FLNC eher eine Bedrohung für die innere Sicherheit Frankreichs. Die Separatisten wollen die Unabhängigkeit Korsikas. Doch nun drohen die Separatisten der Terrormiliz IS.
Die korsische Separatistengruppe FLNC hat den "radikalen Islamisten auf Korsika" mit harter Vergeltung gedroht, sollten sie ein Attentat auf der französischen Mittelmeerinsel begehen. "Das Ziel der Salafisten ist es offenkundig, bei uns die Politik von Daesch (Islamischer Staat) zu verwirklichen, doch sind wir darauf vorbereitet", hieß es in der Erklärung der Nationalen Befreiungsfront Korsikas, die an die Zeitung "Corse Matin" verschickt wurde.

Auch die korsische Regionalversammlung hat die Behörden aufgerufen, alle muslimischen Kultstätten auf der Insel zu schließen, die eine radikale Lesart des Islam vertreten. In der Resolution, die praktisch einstimmig verabschiedet wurde, wird der französische Staat zur "umgehenden Schließung" aller "Gebets- und Versammlungsorte" aufgerufen, "die als Orte der Radikalisierung bekannt sind oder in denen Hassreden gehalten werden, die ein Klima der Gewalt befördern".

Die "mittelalterliche Philosophie" radikaler Islamisten mache ihr keine Angst, schrieb die Untergrundgruppe, die für eine Abspaltung Korsikas von Frankreich kämpft. Die FLNC rief die "Muslime Korsikas" auf, sich gegen den radikalen Islamismus zu stellen und den Behörden die Radikalisierung "junger Arbeitsloser" zu melden.

"Ihr müsst wissen, dass wir auf jeden Angriff gegen unser Volk, ohne zu zögern, eine unerbittliche Antwort folgen lassen", heißt es in dem Schreiben. Die Gruppe erklärt, dank ihrer Hilfe sei im Juni ein Attentat radikaler Islamisten auf der Insel vereitelt worden.

Die Erklärung erfolgte zwei Wochen nach dem Anschlag in Nizza mit 84 Toten und zwei Tage nach der Ermordung eines Priesters bei Rouen. Zu beiden Taten bekannte sich die IS-Miliz.

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