Die CIA reagierte harsch auf die Veröffentlichung auf der Wikileaks-Website. Das Anzapfen des privaten E-Mail-Postfachs sei "ein Verbrechen und Brennans Familie ist das Opfer". Die Mails seien "in heimtückischer Absicht" kopiert und nun im Netz verbreitet worden. "Eine solche Attacke könnte jeden treffen und sollte verurteilt und nicht unterstützt werden", erklärte die CIA. Wikileaks veröffentlichte in den vergangenen Jahren immer wieder geheime US-Dokumente und zog sich damit den Zorn Washingtons zu.
Die Enthüllungs-Plattform stellte nun Dokumente von Brennan aus den Jahren 2007 bis 2009 online, also aus der Zeit vor seinem Amtsantritt als CIA-Chef im Jahr 2013. Dazu zählt ein Fragebogen für Geheimnisträger, den Brennan offenbar 2008 ausgefüllt hatte. In dem etwa 50 Seiten umfassenden Dokument gibt er ausführlich Auskunft über seine berufliche Vergangenheit und sein privates Umfeld. Auch der Name und eine Telefonnummer des früheren CIA-Chefs George Tenet tauchen darin auf.
Zudem ist ein Textentwurf Brennans zur Einschätzung der Lage im Iran aus dem Jahr 2007 auf der Wikileaks-Seite zu lesen. Auch ein Fax, in dem es um die Geschäftsbeziehungen der CIA zu einer Privatfirma geht, wurde veröffentlicht. Weitere E-Mails sollen nach Angaben von Wikileaks "in den kommenden Tagen" folgen.
Die Veröffentlichtung erfolgte wenige Tage nachdem ein Hacker in US-Medien erklärt hatte, sich Zugriff auf Brennans Konto beim E-Mail-Dienst AOL verschafft zu haben. Der Hacker, der sich als 13-jähriger Schüler einer High School in den USA bezeichnet, rief mehrere Journalisten an. Seinen Angaben zufolge befanden sich in Brennans privatem Postfach auch vertrauliche Dokumente.
Zuletzt war die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton wegen der Nutzung ihrer privaten E-Mail-Adresse während ihrer Amtszeit als US-Außenministerin in die Kritik geraten. Die Republikaner werfen ihr vor, die private Adresse benutzt zu haben, um ihre Korrespondenz unter Verschluss zu halten. Clinton erklärte dagegen, sie habe dies aus Bequemlichkeit getan.
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