Volkswagen hat ausgeschlossen, dass Dieselfahrzeuge mit dem Motorentyp EA288 in der Europäischen Union von dem Abgasskandal betroffen sind. Wie der Konzern am Abend mitteilte, ist in den EA288-Motoren mit den Abgasnormen Euro 5 und Euro 6 keine Software enthalten, mit der die Abgaswerte manipuliert werden können. "Somit erfüllen beide Motoren die gesetzlichen Anforderungen und Umweltnormen", erklärte VW.
Der Motorentyp EA288 ist der Nachfolgemotor des EA189, der im Zentrum der Affäre um manipulierte Abgaswerte steht. Am Donnerstagvormittag hatte VW mitgeteilt, dass der EA288 untersucht werde. Ein Sprecher schloss bereits aus, dass EA288-Motoren mit der Abgasnorm Euro 6 betroffen seien. Am Abend bestätigte der Konzern, dass auch die entsprechenden Motoren mit der Abgasnorm Euro-5 nicht von dem Skandal betroffen seien. Das hatte zuvor bereits ein Sprecher des Kraftfahrt-Bundesamtes der Nachrichtenagentur AFP gesagt.
Inzwischen ist auch klarer, bei wie vielen Fahrzeugen mit EA189-Motoren VW in die Motortechnik eingreifen muss, um die Autos umzurüsten. Es handle sich um rund drei Millionen Fahrzeuge mit 1,6-Liter-Diesel-Motoren, sagte ein VW-Sprecher und bestätigte einen Bericht des "Handelsblatts". VW hatte bereits zuvor erklärt, dass die Umrüstung bei den 1,6-Liter-Motoren am kompliziertesten werden würde. Bei den anderen betroffenen Motorentypen - 1,2-Liter- und Zwei-Liter-Motoren - reicht voraussichtlich ein Software-Update, damit künftig die Emissionsvorschriften eingehalten werden.
Volkswagen hatte im September eingeräumt, bei Umwelttests von Dieselfahrzeugen in den USA die Abgaswerte manipuliert zu haben. Durch eine entsprechende Software wurde bei den Tests ein niedrigerer Schadstoffausstoß gemessen als im Normalbetrieb. Die Software wurde weltweit in elf Millionen Dieselfahrzeuge eingebaut.
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