Geplant war ein Staudamm über 7,6 Kilometer Länge am Tapajós-Fluss im Bundesstaat Pará. Das Wasserkraftwerk sollte so viel Energie liefern wie sechs Atomkraftwerke: mehr als 8.000 Megawatt.
Die indigene Gruppe der Munduruku und Greenpeace hatten gemeinsam gegen das von der Regierung geplante Projekt mobil gemacht. Der geplante Staudamm São Luiz do Tapajós markiere einen der neuen Konflikte über die Zukunft des Amazonasregenwaldes, kritisierte Greenpeace in einem Bericht. Statt auf Wind und Sonne als Energiequellen zu setzen, baue die Regierung in einer der artenreichsten Gegenden die Wasserkraft weiter aus – deren Anteil am Energiemix liegt heute schon bei rund 70 Prozent.
Siemens sollte die Turbinen liefern
Auch gegen den deutschen Konzern Siemens, der die Turbinen liefern sollte, hatte es Proteste gegeben. Greenpeace bejubelte die Entscheidung auf Twitter: In den letzten Monaten hätten sich über 1,2 Millionen Menschen auf der ganzen Welt gegen das Megaprojekt ausgesprochen.
"Das ist ein großer Sieg für die Munduruku, die in der Tapajós-Region leben und deren Traditionen und Rechte durch den Damm massiv bedroht waren", sagte Danicley Aguiar von Greenpeace Brasilien. "Und für alle, die sich um den Schutz des Amazonasregenwalds kümmern." Möglich ist, dass das für den Bau zuständige Unternehmen Eletrobrás einen neuen Antrag mit einer Änderung der Baupläne stellt.
Das Projekt ähnelte dem Wasserkraftwerk Belo Monte im Norden des Amazonasgebiets. Das bisher größte realisierte Vorhaben befindet sich noch bis 2019 im Bau. Es soll eine Leistung von 11.233 Megawatt haben und bis zu 60 Millionen Menschen mit Energie versorgen – auch hier gibt es viel Kritik und Widerstand.
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