Schulattentäter in Schweden hatte rechtsextreme Neigung

  23 Oktober 2015    Gelesen: 630
Schulattentäter in Schweden hatte rechtsextreme Neigung
Mit einem Schwert bewaffnet und maskiert hat ein Mann mit offenkundig rechtsextremen Neigungen in einer schwedischen Schule einen Lehrer und einen Schüler getötet. Der 21-jährige Täter, der zudem zwei Menschen schwer verletzte, wurde von Polizisten niedergeschossen und erlag seinen Verletzungen. Nach Medienberichten hatte der Täter im Internet Material verbreitet, in dem Adolf Hitler und Nazi-Deutschland glorifiziert wurden.
Augenzeugenberichten zufolge drang der Mann am Donnerstagmorgen in die Kronan-Schule in der Stadt Trollhättan ein, zog von Klasse zu Klasse und griff Schüler und Lehrer an. Ein Lehrer starb noch am Tatort, ein Schüler erlag schwedischen Medienberichten zufolge im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Der Täter selbst erlitt schwere Schussverletzungen, wurde an der Leber notoperiert und starb ebenfalls.

Die Polizei erklärte zunächst lediglich, der Täter sei identifiziert, es handle sich um einen 21-jährigen, der in der Industriestadt aufgewachsen sei. Augenzeugen berichteten, der Mann habe eine Maske wie der Bösewicht Darth Vader aus "Krieg der Sterne" getragen.
Der 21-Jährige habe über die Videoplattform YouTube Material verbreitet, in dem Hitler und Nazi-Deutschland glorifiziert wurden, berichteten schwedische Medien. Es ging demnach auch um Kritik am Islam und an der Einwanderung. Er war den Medienberichten zufolge von Kriegsfilmen und Romanen von Stephen King fasziniert.
Die Polizei habe Ermittlungen zum möglichen politischen Hintergrund der Tat aufgenommen, berichtete das Magazin "Expo". Der Attentäter habe auf seinem Facebook-Konto kürzlich einen Aufruf der rechtspopulistischen Schweden-Demokraten (SD) für eine Volksabstimmung zur Einwanderung verbreitet. Schweden ist einer der EU-Staaten mit der höchsten Einwanderungsquote. In diesem Jahr rechnet Schweden mit 190.000 Asylanträgen.

Die Kronan-Schule hat rund 400 Schüler im Alter von sechs bis 15 Jahren, darunter viele Kinder von kürzlich angekommenen Flüchtlingen. Sie liegt in einem vernachlässigten Viertel der Industriestadt, schwedische Medien beschreiben sie als "Problem-Schule". Ministerpräsident Stefan Löfven sprach von einem "schwarzen Tag" für das Land.

Ein Schüler erzählte der schwedischen Nachrichtenagentur TT, er und andere Schüler hätten zunächst an einen Scherz geglaubt: "Als wir ihn sahen, dachten wir, das ist ein Witz. Er trug eine Maske und schwarze Kleidung und einen langen Säbel. Viele Schüler wollten ein Foto mit ihm und seinen Säbel berühren". Doch dann habe der Mann mit seinen Angriffen begonnen und sie seien geflüchtet, während der Täter auf der Suche nach weiteren Opfern durch die Schule zog.

"Wir waren in der Kantine, als ein maskierter Typ hereinkam und auf unseren Erzieher einstach", berichtete der 14-jährige David Issa. "Ich bekam Panik und rannte schnell weg. Dann kam die Polizei. Der Mann ging von Klasse zu Klasse."

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