Der indigene Stamm der Munduruku und die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatten gemeinsam gegen das von der Regierung geplante Projekt protestiert. Es hätte mit einem Wasserbecken, das fast die Größe New Yorks gehabt hätte, die Lebensgrundlagen der Munduruku zerstören können.
Zudem drohten dem Energieprojekt große Gebiete des Regenwaldes zum Opfer fallen. Der geplante Staudamm São Luiz do Tapajós markiere einen der neuen Konflikte über die Zukunft des Amazonas-Regenwaldes, kritisierte Greenpeace. Statt auf Wind und Sonne als Energiequelle zu setzen, baue die Regierung in einer der artenreichsten Gegenden die Wasserkraft weiter aus - der Anteil am Energiemix liegt heute schon bei rund 70 Prozent.
Nicht das erste umstrittene Megaprojekt
Es hatte auch Proteste gegen den Siemens-Konzern gegeben, der die Turbinen liefern sollte. Greenpeace begrüßte die Entscheidung. In den vergangenen Monaten hätten sich mehr als 1,2 Millionen Menschen auf der ganzen Welt gegen das Megaprojekt ausgesprochen.
"Das ist ein großer Sieg für die Munduruku, die in der Tapajós-Region leben und deren Traditionen und Rechte durch den Damm massiv bedroht waren. Und für alle, die sich um den Schutz des Amazonas-Regenwalds kümmern", sagte Danicley Aguiar von Greenpeace Brasilien. Möglich ist, dass das für den Bau zuständige Unternehmen Eletrobrás einen neuen Antrag mit einer Änderung der Baupläne stellt - ob der erfolgreich sein könnte, ist nicht absehbar.
Das Projekt ähnelte dem bisher größten, realisierten Vorhaben, dem Wasserkraftwerk Belo Monte im Norden des Amazonasgebiets. Die ersten Turbinen wurden bereits in Betrieb genommen, es soll nach der bis 2019 geplanten Fertigstellung eine Leistung von 11.233 Megawatt haben und bis zu 60 Millionen Menschen mit Energie versorgen - auch hier gibt es viel Kritik und Widerstand.
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