Rebellenbündnis will ganz Aleppo einnehmen

  08 Auqust 2016    Gelesen: 340
Rebellenbündnis will ganz Aleppo einnehmen
Die Rebellen kündigten an, ihre Kämpfer zu verdoppeln und die Belagerung durch Assads Truppen zu beenden. Die eingekesselten Zivilisten konnten bisher nicht fliehen.
Der Kampf um die ehemals größte Stadt Syriens spitzt sich zu: Nachdem syrische Rebellen und mit ihnen verbündete Dschihadisten nach eigenen Angaben den Belagerungsring der Regierungstruppen in Aleppo durchbrochen haben, wollen sie nun die ganze Stadt einnehmen. "Wir kündigen den Anfang der neuen Phase für die Befreiung von ganz Aleppo an", erklärte das Bündnis Dschaisch al-Fateh (Armee der Eroberung) am Sonntag. Dazu werde es die Zahl seiner Kämpfer verdoppeln. Die Staatsmedien dementieren den Erfolg der Rebellen.

"Wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis wir die Fahne der Eroberung auf der Zitadelle von Aleppo schwenken", hieß es in der Erklärung weiter. Die islamistische Miliz Ahrar al-Scham hatte zuvor im Kurznachrichtendienst Twitter erklärt, die Rebellen hätten das Viertel Ramussa im Süden Aleppos erobert und damit nach dreiwöchiger Einkesselung durch syrische Regierungstruppen den Belagerungsring durchbrochen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet, im Süden Aleppos habe es auch am Sonntagmorgen vereinzelte Gefechte und Luftangriffe gegeben. Die oppositionsnahe Organisation beruft sich auf ein Netz von Informanten in Syrien, ihre Angaben sind nur schwer zu überprüfen.

Der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, sprach von einem der schwersten Rückschläge für die Regierungstruppen seit Beginn des Bürgerkriegs 2011. Ihm zufolge konnte allerdings keiner der seit Wochen in Aleppos Rebellenvierteln eingeschlossenen Zivilisten fliehen, da die von den Rebellen kontrollierte Route Richtung Südwesten "zu gefährlich und nicht abgesichert" sei.

Die Beobachtungsstelle schätzt die Zahl der eingekesselten Zivilisten auf 1,2 Millionen; die Vereinten Nationen berichten von 300.000 Menschen.

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