Japan fordert schon seit Jahren von China, den Bau von Öl- und Gaserkundungsplattformen im Ostchinesischen Meer zu stoppen. In dem Gebiet sind die wirtschaftlichen Anspruchsrechte nicht geklärt. 2008 hatten Japan und China sich darauf geeinigt, potentielle Gas- und Ölfelder gemeinsam zu erschließen. In der einseitigen Exploration durch China mit bislang 16 Bohrinseln sieht Japan einen Verstoß gegen das frühere Abkommen.
Darüber hinaus protestierte Japan auf diplomatischer Ebene dagegen, dass Schiffe der chinesischen Küstenwache in japanische Hoheitsgewässer rund um die Senkaku-Inseln eingedrungen seien, die von Japan verwaltet werden. China beansprucht die Felseninseln unter dem Namen Diaoyu, Taiwan unter dem Namen Tiaoyutai. Am Samstag hatten die Chinesen zudem sechs Patrouillenboote in Begleitung von mehr als 200 Fischerbooten in die Nähe der Senkaku-Inseln entsandt. Japan sieht in der Größe der Fischereiflotte als auch in der Tatsache, dass drei der Patrouillenboote bewaffnet waren, eine neue Eskalationsstufe.
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Die Vorkommnisse im Ostchinesischen Meer verschärfen die Spannungen zwischen beiden Ländern, nachdem schon das chinesische Vorgehen im Südchinesischen Meer, wo Peking mit Macht und dem Ausbau von Atollen seine Gebietsansprüche vertritt, in Tokio zu großer Besorgnis geführt haben.
In China wiederum stoßen die öffentlichen Ermahnungen zur Zurückhaltung aus Tokio auf Unmut. Japan fordert auch, dass die Regierung in Peking den Spruch des internationalen Schiedsgerichtshofs in Den Haag anerkennt, der Chinas Gebietsansprüche im Südchinesischen Meer für nichtig erklärt hatte. Die Philippinen waren in Den Haag vor Gericht gezogen und hatten Recht bekommen. Peking erkennt die Zuständigkeit des Gerichts aber nicht an.
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