"Oh, mein Gott! Ein Weltrekord von Bahn acht! Ich habe noch nie jemand zwischen 200 und 400 Meter so gesehen", meinte der staunende Johnson beim britischen TV-Sender BBC. "Er könnte die zweiten 200 Meter schneller gerannt sein als die ersten. Gut gemacht von diesem Youngster", lobte Johnson weiter. "Das war ein Massaker von van Niekerk."
Silber ging an James Kirani aus Grenada, den Goldmedaillengewinner von London 2012, in 43,76 Sekunden. Dritter wurde der Amerikaner LaShawn Merritt in 43,85 Sekunden. Dem 30-Jährigen blieb damit ein zweiter Triumph nach 2008 in Peking verwehrt. Der Weltmeister von 2009 und 2013 und frühere Dopingsünder war als Weltjahresbester angereist, hatte aber keine Chance gegen van Niekerk und Kirani.
"Jesus, benutze mich"
Mit dem Weltrekord und dem Olympiasieg machte der Marketingstudent von der Universität in Bloemfontein beste Werbung für sich selbst: Wie schon bei der WM 2015 in Peking zeigte der eher schmächtige 24-Jährige auf der Zielgerade sein unvergleichliches Stehvermögen. "Jesus I`m all yours, use me", stand auf seinen Rennschuhen. "Jesus, ich bin ganz dein, benutze mich."
Für Johnson ist van Niekerk "so jung": "Was kann er noch erreichen? Kann er unter 43 Sekunden laufen?", fragte der 48-Jährige, der mit vier Olympiasiegen und acht WM-Titeln die 400 Meter über viele Jahre dominiert hatte. Er prophezeite gar: "Usain Bolt wird bald zurücktreten, das könnte der neue Star des Sports sein."
Bolt und van Niekerk umarmten sich auf dem Weg in die Katakomben. Wenige Minuten nach dem Südafrikaner hatte der Superstar aus Jamaika über 100 Meter triumphiert.
Merritt war auch vor vier Jahren in London als Topfavorit angetreten, musste aber im Vorlauf verletzt aufgeben. Er zeigte sich als fairer Verlierer. "Das war ein verrücktes Rennen, ein großer Moment in der Geschichte. Der Weltrekord wurde gebrochen, und der beste Mann der Welt hat gewonnen", sagte er. "Es hätte besser für mich laufen können, aber es war fantastisch, Teil dieses Rennens gewesen zu sein."
Quelle: n-tv.de
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