EU will Whatsapp und Skype regulieren

  15 Auqust 2016    Gelesen: 592
EU will Whatsapp und Skype regulieren
Telekomkonzerne müssen sich an bestimmte Sicherheits- und Vertraulichkeitsauflagen halten. Whatsapp und Skype fallen bislang nicht darunter. Doch die EU-Kommission will, dass sich das ändert.
Internetdienste, die wie Whatsapp und Skype ihr Geld mit Telefongesprächen und verschickten Nachrichten verdienen, will die EU künftig stärker auf die Finger gucken. Auch sie sollen sich wie andere Telefonanbieter auch an bestimmte Sicherheits- und Vertraulichkeitsauflagen halten müssen.

Die EU-Kommission will einem Zeitungsbericht zufolge Whatsapp und Skype stärker auf die Finger schauen. Internet-Dienste, mit denen Nutzer Telefongespräche führen und Nachrichten verschicken, sollten künftig an "Sicherheits- und Vertraulichkeitsauflagen" der EU halten, berichtete die "Financial Times" unter Verweis auf einen Entwurf der EU-Kommission zur Überarbeitung der Telekom-Richtlinien.

Darin soll unter anderem festgeschrieben werden, wie Whatsapp und Co. mit Anfragen von Sicherheitsbehörden umgehen und auf welche Weise sie Geld mit den Daten ihrer Kunden verdienen dürfen. Die EU-Kommission wollte sich dazu zunächst nicht äußern.

Alter Streit steckt hinter Überarbeitung

Hinter den geplanten neuen Regeln für die Firmen aus den USA steht ein alter Streit. Unternehmen wie Skype argumentieren, dass sie als reine Internet-Anbieter nicht unter die gleichen Gesetze fallen wie die großen Telekomkonzerne. Diese wiederum führen an, dass die Rivalen die gleichen Dienste anbieten wie sie selbst.

Die Deutsche Telekom, Telefonica aus Spanien und die französische Orange fordern seit Jahren gleiche Spielregeln für alle Anbieter. In den vergangenen Jahren verloren die alteingesessenen Telefonkonzerne Milliarden-Umsätze, weil EU-Bürger statt gebührenpflichtiger Telefongespräche und SMS lieber kostenlose Messaging-Dienste der Web-Rivalen nutzen.

Bislang werden der zu Facebook gehörende Whatsapp-Dienst, Google oder die Microsoft-Tochter Skype in der EU so gut wie nicht reguliert. Dem der Zeitung vorliegenden Kommissionsentwurf zufolge sollen Internet-Kommunikationsdienste, bei denen der Nutzer für die Verbindung eine Telefonnummer wählt, eventuell unter die härtere Regulierung für Telekom-Dienste fallen. Damit müssten künftig etwa Notrufnummern in die Programme eingebaut werden.

Die Kommission will den Entwurf, der Teil einer groß angelegten Neuausrichtung der Telekomregeln in der Staatengemeinschaft ist, im September vorstellen.

Quelle: n-tv.de

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