Drei Tage nach einem schweren Verkehrsunfall war der 35-jährige Henze in Rio de Janeiro an seinen schweren Kopfverletzungen gestorben. Der Hallenser hatte am Freitag ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten.
An diesem Dienstag wird das deutsche Team des Trainers im olympischen Dorf gedenken. Das Internationale Olympische Komitee wird am elften Wettkampftag alle deutschen Fahnen auf halbmast setzen. „Das IOC trauert um einen wahren Olympier“, erklärte der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach.
Auch im Deutschen Haus war die Stimmung gedämpft. Der deutsche Chef de Mission Michael Vesper sprach von „einem schwierigen Abend“ und erklärte das Deutsche Haus zum „Ort der Begegnung“, um auch gemeinsam die Trauer über den Tod von Henze verarbeiten zu können.
Keine Medaillenfeier
Entgegen der Gewohnheit wurde darauf verzichtet, die erfolgreichen Dressurreiterinnen Isabell Werth und Kristina Bröring-Sprehe als Medaillengewinner zu präsentieren. „Es ist so grausam und furchtbar“, erklärte Werth. Statt ausgiebig den sportlichen Erfolg zu feiern, wolle man Respekt zeigen und „in ruhiger Form“ zusammenkommen. „Es ist uns ein Bedürfnis“, sagte Werth. Sie hatte Silber im Einzel gewonnen, Bröring-Sprehe hatte Bronze geholt.
Zahlreiche weitere deutsche Olympia-Teilnehmer, Betreuer und Funktionäre sprachen ihr Beileid aus. „Was zählt unser Aus gegen das Leben von Kanu-Trainer Stefan Henze. R.I.P.“, schrieb Tischtennisspieler Timo Boll nach der Niederlage des deutschen Herren-Teams im Halbfinale auf Twitter. Tennis-Bundestrainerin Barbara Rittner meinte: „RIP Stefan Henze...großes Mitgefühl für die Familie“.
Tod im Beisein der Familie
Henze starb im Beisein seiner Familie. Seine Eltern und sein Bruder waren nach Rio gereist. Seine Lebensgefährtin sei in Gedanken bei ihm gewesen, teilte der DOSB mit. Der deutsche Olympia-Chefarzt Professor Bernd Wolfarth hatte die schwere Verletzung Henzes bereits am Freitag als lebensbedrohlich beschrieben.
Henze war selbst bei Olympischen Spielen als Slalom-Kanute aktiv gewesen. Bei Olympia 2004 in Athen gewann er gemeinsam mit Marcus Becker Silber im Canadier-Zweier. In Rio betreute er als Disziplincoach die Augsburgerin Melanie Pfeifer.
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