Am Dienstag tauchte im Internet ein Video von dem Zwischenfall auf. Darauf ist zu sehen, wie Gabriel mit einem müden Lächeln auf die rechten Störer reagiert, erst abwinkt, ihnen dann den "Stinkefinger" zeigt und sich schließlich abwendet. Veröffentlicht wurde der Clip auf der Facebook-Seite der "Antifa Kampfausbildung e.V.". Zuvor war er auf der Facebook-Seite der Jungen Nationaldemokraten Braunschweig – einer Gruppe der Jugendorganisation der rechtsextremen NPD – gestellt worden.
Gabriel in den vergangenen Monaten ins Visier von Rechten geraten
SPD-Kreise bestätigten den Vorfall am Dienstag und erklärten, Gabriel sei am Rande einer Wahlkampfveranstaltung von offensichtlich gewaltbereiten Neonazis angepöbelt worden.
Gabriel war in den vergangenen Monaten durch seine Positionierung in der Asyldebatte verstärkt ins Visier von Rechten geraten. Im vergangenen Sommer hatte der SPD-Chef etwa die Ausschreitungen in einer Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Heidenau scharf verurteilt und die Verantwortlichen als "Pack" bezeichnet. In der Folge gingen massenhaft rassistische Hassmails, beleidigende Anrufe und Drohungen in der SPD-Zentrale ein. Gabriel distanzierte sich auch vielfach öffentlich von seinem Vater, einem überzeugten Nationalsozialisten.
Die Störer in Salzgitter nahmen darauf offenbar auch Bezug. In dem Video ist zu hören, wie einer von ihnen Gabriel zuruft: "Mensch, dein Vater hat sein Land geliebt. Und was tust du? Du zerstörst es." Damit spielten die Demonstranten auf Gabriels Vater an, der zeit seines Lebens Anhänger der NS-Ideologie war.
Quelle : welt.de
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