Anschläge erschüttern Osten der Türkei

  18 Auqust 2016    Gelesen: 482
Anschläge erschüttern Osten der Türkei
Bei den Explosionen zweier Autobomben in den Städten Van und Elazig kommen mindestens sechs Menschen ums Leben - darunter vor allem Zivilisten. Ziel der Anschläge waren jedoch erneut türkische Sicherheitskräfte. Die Behörden beschuldigen deshalb die PKK.
Im Osten der Türkei sind in der Nacht laut Medienberichten mindestens sechs Menschen bei Bombenanschlägen getötet und 219 weitere verletzt worden. Bei einem ersten Attentat auf die Polizeizentrale in der Stadt Van an der iranischen Grenze seien drei Menschen getötet und mehr als 70 weitere verletzt worden, hieß es. Die Regionalregierung beschuldigte eine "regionale Terrorgruppe"; mit diesem Begriff wird in der Regel die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) bezeichnet. Zu dem Anschlag bekannte sich aber zunächst niemand.

Die drei Getöteten waren den Angaben zufolge Zivilisten; unter den 40 Verwundeten seien zwei Polizeibeamte. Auch der mutmaßliche Täter sei verletzt festgenommen worden und werde derzeit verhört. Van ist eine Stadt, die von Türken und Kurden bewohnt wird. Anschläge sind hier - anders als etwa im nahe gelegenen Diyarbakir - eher selten.

Ein zweiter Anschlag ereignete sich in der Stadt Elazig im Osten der Türkei – Ziel war auch hier das Polizeihauptquartier. Mindestens drei Menschen kamen durch die Explosion einer Autobombe ums Leben. Über die Zahl der Verletzten gibt es widersprüchliche Angaben. Laut der Nachrichtenagentur AFP, die sich auf Sicherheitskreise beruft, sind mindestens 120 Menschen verletzt worden. Auch in diesem Fall gehen die Behörden von einem PKK-Anschlag aus.

40.000 Tote durch PKK-Konflikt

Im Juli 2015 war nach zweieinhalb Jahren ein Waffenstillstand zwischen der PKK und der türkischen Regierung zerbrochen. Seitdem wurden hunderte Sicherheitskräfte bei Angriffen der Organisation getötet. Die türkische Armee ging ihrerseits mit aller Härte gegen die PKK im Südosten des Landes vor.

Und eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht - ganz im Gegenteil. Nach dem gescheiterten Militärputsch von Mitte Juli hatte die Regierung in Ankara angekündigt, den Kampf gegen die PKK unvermindert fortsetzen zu wollen. Seit 1984 wurden in dem Konflikt zwischen der PKK und der türkischen Regierung mehr als 40.000 Menschen getötet.

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