De Mistura wollte mit dem abrupten Abbruch nach eigenen Angaben gegen die anhaltenden Kämpfe in dem Bürgerkriegsland protestieren. Damit werde die Uno-Forderung nach freiem Zugang für Helfer zu Hunderttausenden Not leidenden Menschen in umkämpften Städten und Regionen untermauert, sagte der Syrien-Beauftragte. Die zeitweilige Suspendierung der Arbeitsgruppe sei mit Blick auf den Welttag der humanitären Hilfe an diesem Freitag erfolgt.
"Nicht ein einziger Hilfskonvoi hat seit einem Monat eines der belagerten Gebiete erreichen können", sagte de Mistura. Beratungen humanitärer Experten machten wenig Sinn, wenn es keine Aktionen vor Ort gebe, die Zugang zu Notleidenden ermöglichten. Die Konfliktparteien würden offenbar nur noch kämpfen. Zugleich bekräftigte de Mistura die Forderung nach einer mindestens 48-stündigen Waffenruhe für die umkämpfte Stadt Aleppo.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) hat einen Bericht über Folter des syrischen Regimes veröffentlicht. Seit Beginn des Bürgerkriegs vor mehr als fünf Jahren sind demnach in den Gefängnissen des Regimes fast 18.000 Menschen ums Leben gekommen. AI wirft Damaskus Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor und fordert, die Verantwortlichen vor Gericht zu bringen.
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