Bolt hatte schon über die 100 Meter triumphiert und peilt nun sein persönliches Triple-Triple an: Den dritten Gold-Hattrick über 100 Meter, 200 Meter und 4 mal 100 Meter nach 2008 und 2012. Mit dann neun Goldmedaillen würde er mit dem Finnen Paavo Nurmi (1920 bis 1928) und Carl Lewis aus den USA (1984 bis 1996) gleichziehen. Silber hinter Bolt sicherte sich in 20,02 Sekunden der Kanadier Andre de Grasse, der schon Bronze über die 100 Meter gewonnen hatte. Bronze ging an den Franzosen Christophe Lemaitre (20,12).
Bolt lief im hell erleuchteten Olympiastadion wieder allen davon. Der 29-Jährige scheint keine natürlichen Grenzen mehr zu kennen. Den Fans hatte er eine Show versprochen. "Ich bin ein Sprinter, aber auch ein Entertainer", beteuerte er. Der Showmaster hielt Wort. Seinen Weltrekord konnte Bolt aber nicht verbessern. Kein Wunder bei den Bedingungen. "Ich wollte immer schon unter 19 Sekunden laufen", hatte er vor den Spielen gesagt. 2009 in Berlin hatte Bolt, der in dieser Saison von Muskelproblemen geplagt wurde, die Bestmarke auf 19,19 Sekunden gedrückt. "Wenn ich nach den Halbfinals eine gute Nacht habe, ist es möglich", meinte Bolt nach seinem lässigen Einzug ins Finale. Für den Weltrekord war die Nacht nicht gut genug.
Duell Bolt vs. Gatlin musste ausfallen
Auf eine Neuauflage des Dauerduells Bolt vs. Justin Gatlin hatten die enthusiastischen Fans verzichten müssen. Der frühere Dopingsünder schied gehandicapt von einer Verletzung am rechten Knöchel völlig überraschend bereits im Halbfinale aus. Gram wollte der 34-jährige Gatlin nicht aufkommen lassen. "Ich sehe das so: Es gibt eine Menge Athleten, die es nicht zu Olympia schaffen. Ich war in einer Zeitspanne von zwölf Jahren dreimal dabei."
Zwei Dopingsperren musste der Mann aus New York absitzen. Über die 100 Meter triumphierte er 2004 in Athen, musste sich in Rio nur Bolt geschlagen geben und sammelte 2012 in London noch Bronze. "Ich nehme es Jahr für Jahr", betonte Gatlin, der sich künftig an einem echten Sprint-Oldie orientieren will. "Jemand wie Kim Collins ist wie eine Inspiration für mich mit Blick auf Tokio." Collins ist 40 Jahre alt und schaffte es am Zuckerhut über die 100 Meter immerhin ins Halbfinale. In diesen Kategorien denkt ein Bolt nicht. Nach seiner nächsten Gold-Gala genoss er den frenetischen Jubel.
Quelle: n-tv.de
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