Athen prüft Asyl für türkische Soldaten

  19 Auqust 2016    Gelesen: 827
Athen prüft Asyl für türkische Soldaten
Sie könnten die Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei auf eine harte Probe stellen: Nach dem Putschversuch hatten sich mutmaßlich daran beteiligte Soldaten nach Griechenland geflüchtet. Über ihr Schicksal entscheidet nun die Asylbehörde.
In Griechenland haben die Anhörungen zu den Asylanträgen von acht türkischen Soldaten begonnen, die während des Putschversuchs in der Türkei in das Nachbarland geflüchtet waren. Am Morgen erschien der erste von ihnen vor dem zuständigen Ausschuss in Athen, wie sein Anwalt mitteilte. Ab Montag sollen die übrigen Soldaten folgen. Ankara hatte die Auslieferung der Männer beantragt.

Am Donnerstag telefonierten die Ministerpräsidenten der Türkei und Griechenlands, Binali Yildirim und Alexis Tsipras, miteinander, wie das Büro von Tsipras mitteilte. In dem Gespräch ging es demnach um "Fragen der Justizzusammenarbeit".

Die acht Türken waren unmittelbar nach dem gescheiterten Putsch vom 15. Juli mit einem Armeehubschrauber in Alexandroupolis gelandet. Ein Gericht in der nordgriechischen Stadt verurteilte sie kurz darauf wegen "illegaler Einreise" zu jeweils zwei Monaten Haft auf Bewährung.

Bis zur Entscheidung über ihre Asylanträge, die nach Angaben der Behörden in "zwei oder drei Monaten" fallen soll, sollen sie in Polizeigewahrsam bleiben. Sollte Griechenland dem Auslieferungsbegehren der Türkei nicht entsprechen, dürfte dies die bilateralen Beziehungen schwer belasten.

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