Teheran beklagt Russlands “Angeberei“

  23 Auqust 2016    Gelesen: 916
Teheran beklagt Russlands “Angeberei“
Die russische Luftwaffen fliegt keine Syrien-Einsätze mehr von iranischem Territorium aus. Die Machthaber in Teheran zeigen sich empört über russische Äußerungen über die Nutzung des Luftwaffenstützpunkts in Hamedan.
Die Syrien-Einsätze der russischen Luftwaffe vom iranischen Stützpunkt in Hamedan sind nach Angaben der Regierung in Teheran vorläufig beendet. "Es war eine spezifische autorisierte Mission und sie ist vorerst vorüber. Sie haben sie ausgeführt und sind nun weg", sagte der iranische Außenamtssprecher Bahram Ghasemi. Künftige russische Angriffe in Syrien von iranischem Boden schloss er nicht aus, sollte "die Situation in der Region" sie erfordern.

Kurz zuvor hatte der iranische Verteidigungsminister Hossein Dehghan die Äußerungen Russlands über die Nutzung des Luftwaffenstützpunkts in Hamedan für Angriffe auf Rebellen in Syrien kritisiert. Bei der öffentlichen Bekanntgabe der russischen Nutzung des iranischen Stützpunkts habe es "Angeberei" und eine "unbedachte Haltung" gegeben, sagte Dehghan im iranischen Staatsfernsehen.

Teheran hatte sich bisher nur zurückhaltend dazu geäußert, dass die russische Luftwaffe die iranische Basis nutzt. "Natürlich sind die Russen heiß darauf zu zeigen, dass sie eine Supermacht und ein einflussreiches Land sind, das in Sicherheitsfragen in der Region und der Welt aktiv ist", sagte Dehghan. Er betonte, die Basis sei nur zum Auftanken der russischen Flugzeuge benutzt worden. Diese seien dort nicht permanent stationiert.

Irans Verfassung verbietet ausländische Soldaten im Land

Der Iran und Russland unterstützen beide seit langem den syrischen Machthaber Baschar al-Assad im Kampf gegen Rebellen mit Waffen und Soldaten. Es ist aber das erste Mal im Syrien-Konflikt, dass russische Kampfflugzeuge eine iranische Militärbasis für Angriffe nutzten. Der Einsatz ist im In- und Ausland umstritten, da die iranische Verfassung jede Stationierung ausländischer Soldaten im Land verbietet.

Im Westen wird der Einsatz als mögliche Verletzung des Waffenembargos gegen den Iran gesehen, das den Verkauf ebenso wie den Transfer von Kampfflugzeugen an die Islamische Republik nur mit Zustimmung des UN-Sicherheitsrats erlaubt. Russland hat die besonders von den USA vorgebrachte Kritik aber zurückgewiesen.

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