Prozess in Berlin: Staatsanwaltschaft fordert Geldstrafe für Gina-Lisa Lohfink

  23 Auqust 2016    Gelesen: 590
Prozess in Berlin: Staatsanwaltschaft fordert Geldstrafe für Gina-Lisa Lohfink
Gina-Lisa Lohfink behauptet, zwei Männer hätten sie vergewaltigt. Die Staatsanwaltschaft hält das für eine Lüge - und forderte 24.000 Euro Geldstrafe für das Model.
Staatsanwältin Corinna Gögge hat im Prozess gegen Gina-Lisa Lohfink eine Geldstrafe von 24.000 Euro gefordert. "Frau Lohfink ist nicht Opfer einer Sexualstraftat geworden. Sie hat gelogen und Ermittler bewusst in die Irre geführt", sagte Gögge.

Lohfink habe die Geschichte von der Vergewaltigung konstruiert, um ihren Ruf zu schützen, nachdem Handyaufnahmen des Geschlechtsverkehrs zwischen Lohfink und zwei Männern im Internet aufgetaucht waren. "Ich will das gar nicht beschönigen, dass sich beide Männer schäbig verhalten haben", sagte Gögge mit Blick auf die Verbreitung der Handyaufnahmen.

Eine Manipulation durch K.-o.-Tropfen sei auszuschließen, sagte Gögge. Sie berief sich dabei auf ein zuvor vorgetragenes Gutachten des zum Sachverständigen bestellten Toxikologen Torsten Binschek-Domaß. Dieser hatte gesagt, der Einsatz der Tropfen sei mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen, es gebe keine Anhaltspunkte dafür.

Lohfink sei in der umstrittenen Nacht wach, ansprechbar und orientiert gewesen. Das ergebe sich aus den Videofilmen, die in der fraglichen Nacht gemacht worden seien. Unter der Wirkung der Tropfen könne man keine Pizza bestellen und mit der Managerin telefonieren.

Die Verteidigung Lohfinks forderte einen Freispruch. Die 29-jährige Lohfink hatte zwei Männern Vergewaltigung vorgeworfen und vermutet, dass ihr K.-o.-Tropfen verabreicht wurden. Die Ermittlungen wegen der Vergewaltigungsanzeige von Lohfink gegen die beiden Männer waren von der Staatsanwaltschaft eingestellt worden. Lohfink, die früher Kandidatin bei der Sendung "Germany`s next Topmodel" war, erhielt daraufhin einen Strafbefehl. Dagegen legte sie Widerspruch ein.

Die Männer im Alter von 28 und 33 Jahren hatten als Zeugen von einvernehmlichem Sex mit Lohfink gesprochen. Der 28-Jährige hatte einen Strafbefehl wegen Verbreitung der Sexvideos akzeptiert, der andere will noch dagegen vorgehen.

Der Fall hatte auch die "Nein heißt Nein"-Debatte über ein strengeres Sexualstrafrecht befeuert, das der Bundestag im Juli beschlossen hat.

Quelle : spiegel.de

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