Der seit 2012 amtierende Präsident Kim ist nicht unumstritten. Anfang August hatte die Mitarbeitervereinigung der Weltbank in einem offenen Brief massive Kritik an ihm geübt. In der internationalen Finanzorganisation herrsche eine „Führungskrise“, welche die Weltbank auf längere Sicht irrelevant machen könnte, hieß es darin. Die rund 15.000 Mitarbeiter zählende Vereinigung beklagte Intransparenz bei der Postenbesetzung, Führungsschwäche, interne Unzufriedenheit und einen zu großen Einfluss der Vereinigten Staaten.
„Steht allen Ländern offen“
Kims Amtszeit läuft noch bis Mitte kommenden Jahres. Einer informellen Regelung zufolge stellten bislang die Amerikaner den Weltbankpräsidenten, während die Europäer den Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) bestimmen durften. Der Weltbank-Vorstand betonte nun in seiner Erklärung, dass Nominierungen für den Spitzenposten „allen Ländern offen stehen“.
Kim ist studierter Arzt und war früher Rektor der amerikanischen Elitehochschule Dartmouth College. Er ist der erste Weltbank-Präsident, der nicht aus Politik oder Finanzwelt rekrutiert wurde.
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