Der Anker Nebula X1 ist tragbarer Beamer-Luxus

  27 Mai 2025    Gelesen: 63
  Der Anker Nebula X1 ist tragbarer Beamer-Luxus

Obwohl er ein tragbarer Laser-Beamer ist, wirft der Anker Nebula X1 ein gestochen scharfes und sehr helles Bild an die Wand. Außerdem ist er kinderleicht zu bedienen und vielseitig. Lediglich ein happig hoher Preis trübt das Sehvergnügen.

Dass Anker weiß, wie man richtig gute portable Beamer baut, hat der Hersteller zuletzt bei ntv.de mit dem Nebula Cosmos 4K SE gezeigt. Jetzt legen die Chinesen mit dem Nebula X1 nach, der mit rund 3000 Euro doppelt so teuer ist. ntv.de hat ausprobiert, ob der Projektor den enorm hohen Preis wert ist.

Das kastenförmige Design haben beide Geräte gemeinsam, doch mit 282 × 186 × 245,5 Millimeter und 6,2 Kilogramm ist der X1 deutlich größer und schwerer. Trotzdem lässt sich auch der Luxus-Beamer noch gut über kurze Distanzen tragen. Dazu hat er einen breiten, im Gehäuse versenkten Griff, der ausfährt, wenn man ihn drückt.

Knopfdruck genügt

Äußerst bequem ist die Aufstellung und Einrichtung des Projektors, denn dabei muss man sich um fast nichts kümmern. Man stellt den Beamer auf eine ebene Fläche oder schraubt ihn an ein stabiles Stativ. Dann richtet man ihn ungefähr auf eine Wand oder Leinwand aus, drückt den Einschalter und lehnt sich zurück. Der Nebula X1 scannt dann die Projektionsfläche und passt Position und Größe der Projektion automatisch an, wobei er über einen eingebauten Gimbal sein Objektiv um bis zu 25 Grad nach oben neigen kann. Ebenso stellt er das Bild selbstständig scharf und nimmt die Trapezkorrektur vor.

Das hat im Test auch bei relativ spitzen Winkeln einwandfrei funktioniert. Bei Bedarf kann man manuell nachjustieren, dies war allerdings nie nötig. Praktisch: Wenn man den Projektor in Pausen nicht bewegt, kann man die entsprechenden Einstellungen auch speichern, um Zeit zu sparen.

Vielseitig mit Google TV und zweimal HDMI 2.1

Der Projektor hat Google TV an Bord. Das heißt, man hat ähnliche Möglichkeiten wie bei einem smarten Fernseher. Bei den Apps sind Youtube, Netflix und Amazon vorinstalliert, das weitere Angebot im App-Store ist groß. Hier findet man auch den Streamingdienst RTL+, dessen Auftritt auf Google-TV-Geräten exzellent ist. Ebenso kann man Apple TV und alle wichtigen Mediatheken installieren. Spiele und andere Apps sucht man, indem man Titel oder Kategorien eingibt.

TV-Anschlüsse findet man auf der Rückseite allerdings nicht. Dort gibt es zwei HDMI-2.1-Eingänge, über die man einen Empfänger, Spielekonsolen, Blu-Ray-Player und andere Geräte verbinden kann. Außerdem hat der X1 eine USB-C- und eine USB-A-Buchse sowie einen optischen Audio-Ausgang. Zudem lassen sich Inhalte von Android-Smartphones, iPhones, Macs und Windows-Rechnern auf den Projektor streamen.

Schnell eingerichtet, einfach zu bedienen

Die Einrichtung dauert nur ein paar Minuten, wenn man bereits ein Google-Konto hat. Am besten nutzt man ein Smartphone, auf der die Google-Home-App installiert ist. Tippt man auf Gerät hinzufügen, wird der Beamer erkannt und man muss nur noch den Anweisungen folgen.

Eingaben macht man mit der handlichen Fernbedienung. Ihre Tasten leuchten auf, wenn man sie anhebt, damit man sich auch im Dunkeln zurechtfindet. Falls sie nicht zur Hand ist, gibt es Steuerelemente auf der Oberseite des Beamers.

Alternativ kann man auch die Nebula-App auf dem Smartphone nutzen, was speziell die Eingabe von Text vereinfacht. Für die Suche nach Inhalten bietet sich die Sprachsuche an, wofür die Fernbedienung ein Mikrofon integriert hat.

Tolles, strahlend helles Bild

Bis hierhin unterscheidet sich der X1 nicht allzu sehr vom Cosmos 4K SE. Das Bild, das er an die Wand wirft, spielt dagegen in einer anderen Liga. Das liegt speziell an seiner nahezu doppelten Leuchtkraft, Anker gibt 3.500 ANSI-Lumen an. Vermutlich erreicht der Beamer dies nur in Spitzen bei HDR-Inhalten. Doch im Test ließ sich der X1 auch gut in nicht abgedunkelten Räumen verwenden, solange sie nicht sonnendurchflutet waren.

Für ein Kinoerlebnis sollte man den Raum trotzdem abdunkeln. Dann wird man von dem Beamer, der unter anderem Dolby Vision unterstützt, mit einem gestochen scharfen Bild mit lebendigen, aber natürlichen Farben und knackigen Kontrasten belohnt. Die Qualität der Projektion kann durchaus auch mit einem guten TV-Display mithalten.

Helligkeit und Kontrast stellt der Beamer auf Wunsch automatisch ein. In hellen Zimmern gibt er dann volle Pulle, wobei sein Stromverbrauch auf etwa 175 Watt steigt. Bei 60 Prozent Helligkeit im Film-Modus beträgt die Leistungsaufnahme rund 115 Watt. Das ist okay. Laut wird der Beamer auch unter Volllast nicht, da der Lüfter durch eine Flüssigkühlung unterstützt wird.

Bis zu 300 Zoll

Wie gut das Bild ist, hängt auch von dessen Größe ab, die vom Abstand des Beamers zur Projektorfläche bestimmt wird. Laut Handbuch sind bis zu 300 Zoll Bilddiagonale möglich, wenn der X1 sechs bis zehn Meter entfernt positioniert wird. Die beste Qualität sieht man bei 60 Zoll, aber im Test war sie auch noch bei etwa drei Metern Abstand und 120 Zoll ausgezeichnet.

Dass der Beamer wie andere Projektoren 4K nicht nativ erzeugt, sondern von einer HD-Auflösung mit KI-Hilfe hochskaliert (Pixel-Shifting), sieht man praktisch nicht. Ebenso stellt der Beamer schnelle Bewegungen ohne sichtbar auffallende Unschärfe oder gar Ruckler dar.

Spieletauglich und ausbaufähig

Um unterschiedlichen Bedingungen und Anforderungen gerecht zu werden, bietet der Nebula X1 neben manuellen Einstellungen verschiedene Modi an. Unter ihnen ist auch einer mit extrem kurzer Verzögerung für Spiele, womit der Projektor im Test ein starkes Duo mit Spielekonsolen bildete. Für die geringe Latenz muss man allerdings auf die automatische Trapezkorrektur verzichten.

Mit zwei Hoch- und zwei Tieftönern ist der Ton des Beamers nicht schlecht. Für einen guten Klang verbindet man aber besser Lautsprecher über Bluetooth oder den optischen Ausgang, beispielsweise eine Soundbar. Anker selbst bietet zwei Bluetooth-Satelliten-Boxen an, mit denen der X1 ein Surround-System bilden kann. Inklusive zwei Karaoke-Mikrofonen muss man dafür aber zusätzlich knapp 750 Euro hinblättern.

Fazit

Der Anker Nebula X1 ist ein ausgezeichneter Beamer, der neben seiner einfachen Handhabung und großer Vielseitigkeit vor allem durch sein exzellentes, helles Bild begeistert. Mit einem Preis von rund 3000 Euro ist er allerdings auch furchtbar teuer. Wer ohnehin nur in abgedunkelten Räumen schauen möchte, kann auch zum halb so teuren Cosmos 4K SE greifen, der dann fast ebenso gut ist.

Quelle: ntv.de


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