Das Verteidigungsministerium habe zu den internen Planungen keine Einzelheiten nennen wollen, hieß es weiter. "Wir würden den Einsatz für die Koalition gern von der Türkei aus fortsetzen, der Standort Incirlik ist für unsere Mission aber nicht alternativlos", sagte ein Sprecher dem Magazin zufolge.
In Incirlik sind 250 Bundeswehrsoldaten stationiert, die den US-geführten Kampf gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) mit Aufklärungsflügen unterstützen. Die Türkei verwehrt deutschen Abgeordneten den Besuch in Incirlik. Als Auslöser gilt eine Resolution des Bundestags, der Anfang Juni die Massaker im Osmanischen Reich an den Armeniern vor 100 Jahren als Völkermord verurteilte. Der Streit belastet die deutsch-türkischen Beziehungen stark.
Mandat für den Einsatz läuft im Dezember aus
SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold forderte einen Abzug der Bundeswehrsoldaten aus Incirlik. Eine Verlängerung des Bundestagsmandats für den dortigen Einsatz sei wegen des türkischen Besuchsverbots für deutsche Abgeordnete "ausgeschlossen", sagte Arnold dem "Spiegel". "Die Bundesregierung muss jetzt umgehend andere Standorte für die deutschen Soldaten abklären."
Das Mandat für den Einsatz der sechs deutschen Aufklärungsjets und des Tankflugzeugs läuft im Dezember aus. Ohne die Zustimmung des Koalitionspartners SPD ist eine Verlängerung unmöglich.
Das 110 Kilometer nördlich der syrischen Grenze gelegene Incirlik ist Einsatzbasis der internationalen Militärkoalition gegen den IS. Neben den deutschen Soldaten sind dort derzeit 1500 US-Militärangehörige stationiert.
Quelle : welt.de
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