Ein Beamter des Spezialeinsatzkommandos (SEK) wurde durch einen Biss leicht verletzt, ein weiterer SEK-Mann am Hals.
Die Polizei war am Donnerstagmorgen mit einem Großaufgebot – die "Mitteldeutsche Zeitung" spricht von 200 Beamten – in Reuden angerückt, um einen Gerichtsvollzieher bei der Zwangsräumung eines Gehöfts zu unterstützen. Ein erster Versuch war tags zuvor gescheitert, weil der 41-jährige Hausbewohner eine erhebliche Menschenmenge mobilisiert hatte, wie eine Polizeisprecherin in Halle sagte.
Als die Beamten am Donnerstag eintrafen, seien sie aus einer Gruppe von etwa 15 Menschen unter anderem mit Pflastersteinen beworfen worden, sagte die Polizeisprecherin weiter. Der "Mitteldeutschen Zeitung" zufolge wurde auch mit einer Waffe gedroht. Daraufhin hätten der 41-Jährige und auch Beamte des SEK Schusswaffen gezogen.
Niedergeschossener soll Ex-Mister-Germany sein
Der Mann ist nach Polizeiangaben den sogenannten "Reichsbürgern" zuzurechnen. "Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik nicht an. Sie gehen davon aus, dass das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 noch existiert. Entsprechend verweigern viele dieser "Reichsbürger" Zahlungen wie Steuern oder Bußgelder an den Staat.
Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge handelt es sich bei dem Hausbewohner um einen ehemaligen Mister Germany, der den Ministaat "Ur" gegründet habe und sich nicht an deutsche Gesetze gebunden sehe. Laut "Mitteldeutscher Zeitung" erhielt der Mann den Titel im Jahr 1998.
Die Spurensicherung vor Ort dauerte laut Polizei am Donnerstag zunächst noch an. Geklärt werden müsse auch, wer zuerst geschossen habe, sagte die Sprecherin.
Quelle : welt.de
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