„Migranten finden neue Wege“: Frontex-Chef warnt vor neuer Flüchtlingswelle

  29 Auqust 2016    Gelesen: 729
„Migranten finden neue Wege“: Frontex-Chef warnt vor neuer Flüchtlingswelle
Der Chef der EU-Grenzschutzagentur Frontex, Fabrice Leggeri, warnt vor einem erneuten Anstieg der Flüchtlingszahlen in Europa und fordert einen besseren Grenzschutz, wie er gegenüber „Der Welt“ sagte.
„Der Migrationsdruck bleibt immens“, betont Leggeri. Ursachen seien der Krieg in Syrien, die Aktivität der Terrormiliz Daesh (auch „Islamischer Staat“, IS) und die Armut in weiten Teilen der Welt. In diesem Zusammenhang sei es nun wichtig, den EU-Grenzschutz zu stärken und mehr legale Wege für Flüchtlinge zu organisieren. „Wenn es legale Wege gibt, sinkt der Druck auf die Außengrenze“, so Leggeri.

Außerdem fordert der Frontex-Chef mehr Unterstützung für Bulgarien, wo immer mehr Migranten auf dem Weg aus der Türkei und Griechenland ankämen. Leggeri warnt angesichts der angespannten Lage in der Türkei auch vor einem Scheitern des Flüchtlingsdeals mit Ankara: „Die Zahl der irregulären Migranten aus der Türkei würde wahrscheinlich steigen“. Dabei lobte er die Bemühungen Ankaras in der Flüchtlingskrise. Seit dem Start des Abkommens arbeite die Türkei auch mit Griechenland und Frontex sehr gut zusammen. Es gelinge immer besser, „die Migrantenströme bereits in der Türkei zu kontrollieren“.

Europa durchlebt zurzeit die schwerste Migrationskrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Sie wurde vor allem durch etliche bewaffnete Konflikte und Wirtschaftsprobleme im Nahen Osten und in Nordafrika ausgelöst. Wie die Internationale Migrationsbehörde (IOM) Ende Juli mitteilte, sind seit Jahresanfang 2016 immer noch mehr als 240.000 Flüchtlinge über das Mittelmeer nach Europa gekommen. Im Vorjahr waren es weit über eine Million. Dabei aber ertrinken viele Menschen im Mittelmeer.

Quelle : sputnik.de

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