Nach seinen Worten haben die Seiten „mehrere sehr wichtige Schritte zur Vervollkommnung der Vereinbarungen gemacht“, die bei Kerrys Moskau-Besuch im Juli getroffen worden waren. Damals hatte der US-Chefdiplomat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Initiativen zur „engeren Koordinierung der Handlungen gegen die Terroristen“ präsentiert. Vor den Genfer Außenminister-Gesprächen hatten entsprechende russisch-amerikanische Expertenberatungen stattgefunden. Ihre Teilnehmer müssen „nur noch wenige technische Fragen“ behandeln, die „konkretisiert werden müssen“, so Lawrow. Kerry dankte seinerseits „meinem Freund Sergej“ für „die ehrliche und erfolgreiche Arbeit“. „Unsere Teams haben Klarheit auf dem Weg nach vorne erreicht“, bestätigte er. Laut einer Quelle in der russischen Delegation könnten einige bereits getroffene Vereinbarungen Anfang September publik gemacht werden.
Unter anderem geht es um den humanitären Zugang zu Gebieten, wo weiterhin Gefechte geführt werden. Zudem arbeiten beide Seiten an der Vereinbarung von Zielen für Luftschläge auf syrischem Territorium. Das deutete auch Lawrow auf der Pressekonferenz in Genf an: „Unsere Aufgabe besteht nicht darin, dass diese oder jene Teilnehmer des Konflikts nicht mehr fliegen, sondern darin, dass diejenigen, die fliegen, die Terroristen mit Bomben bewerfen.“ Bisher wurde aber die wichtigste Bedingung nicht erfüllt: Der Unterschied zwischen der so genannten „moderaten Opposition“ und den Terrorgruppierungen „Islamischer Staat“ und al-Nusra-Front ist immer noch nicht festgelegt. Beide Chefdiplomaten räumten ein, dass dies eine sehr schwierige Aufgabe sei. „Die mit den USA bzw. der von ihnen angeführten Koalition zusammenwirkenden Kräfte befinden sich auf demselben Territorium wie die al-Nusra-Front. Manchmal beteiligen sie sich sogar an ihren Einsätzen“, betonte Lawrow.
Allerdings haben die Amerikaner den Russen erstmals die Liste der Organisationen in Syrien überreicht, die sich der auf Washingtons Initiative ausgerufene Waffenruhe angeschlossen haben. Lawrow und Kerry sicherten zu, sie würden ihr Bestes tun, um die syrischen Konfliktseiten zu beeinflussen, damit sie baldmöglichst direkte Verhandlungen über Syriens politische Zukunft beginnen.
Quelle : sputnik.de
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