Die Hamptons sind jedoch nicht die einzige Region, in der der Immobilienmarkt vor möglichen Umbrüchen steht. Der hochpreisige Markt in Aspen etwa ist einer der stabilsten des Landes. Käufer wählen hier zwischen zahlreichen Kaufoptionen und geben dafür gern auch mal 10 Millionen Dollar aus. Wie die Denver Post berichtet, erlebt aber der Immobilienmarkt in Aspen gerade seinen „allerersten Sturzflug“. Normalerweise werden hier im Jahr um die zwei Milliarden Dollar umgesetzt.
So ist zum Beispiel in Pitkin County im Bundesstaat Colorado das Volumen der Hausverkäufe im ersten Halbjahr um 42 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken. So wie die Zahl der Verkäufe zurückgegangen ist, so sind auch die Preise gesunken. Das Umsatzvolumen für ein Einfamilienhaus in Aspen ist in den ersten sechs Monaten des Jahres um 62 Prozent gesunken.
Ähnlich wie in den Hamptons werden von verschiedenen Experten ganz unterschiedliche Gründe für diese Entwicklung angegeben. Diese reichen von Nachwirkungen der Marktturbulenzen zu Beginn des Jahres, über Unsicherheit hinsichtlich der Präsidentenwahl bis hin zu den fallenden Ölpreisen der vergangenen Monate, dem Brexit oder auch den wirtschaftlichen Schwierigkeiten vieler südamerikanischer Länder. „Die Menschen sind über alles Mögliche beunruhigt“, zitiert die Denver Post den Broker Bob Ritchie. „Ich habe so etwas noch nie zuvor gesehen.“
Aspen gilt als relativ stabiler Immobilienmarkt, der von makroökonomischen Turbulenzen meist nicht so stark getroffen wird. Zwar kam es auch hier 2009 im Zuge der Finanzkrise zu Verwerfungen, aber diese fielen nicht annähernd so stark aus wie im Rest des Landes. Bereits 2012 hatte Aspens Immobilienmarkt das Vorkrisenniveau wieder erreicht, 2014 wurden neue Rekorde bei den Verkäufen erzielt. „Die Luxus-Käufer sind verschwunden“, sagt Tim Estin, ebenfalls Broker, der regelmäßig Berichte zum Immobilienmarkt in Aspen publiziert. Estin schätzt, dass die potentiellen Käufer angesichts der drohenden Rezession eine neue Finanzkrise erwarten. „Das macht die Menschen einfach vorsichtig.“
Im aktuellen Bericht zu dem Immobilienmarkt in Miami wird jedoch gemutmaßt, dass der lokale Luxus-Markt genauso schlecht, wenn nicht sogar schlechter, dasteht, wie der in den Hamptons und in Aspen. Im Juli beispielsweise wurden in Miami 73 Einfamilienhäuser in der Klasse von einer Million Dollar und mehr verkauft: ein Rückgang um 31,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.
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