Nordkoreanischer Vize-Premier hingerichtet

  31 Auqust 2016    Gelesen: 496
Nordkoreanischer Vize-Premier hingerichtet
Ein nordkoreanischer Politiker soll in einer Sitzung mit Kim Jong Un eingeschlafen sein - der Diktator befiehlt daraufhin einem Bericht zufolge seinen Tod. Der Mann, sowie ein weiterer Politiker, werden angeblich mit einer Flugabwehrkanone erschossen.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat nach Angaben Südkoreas einen Regierungsvertreter im Rang eines Vize-Premierministers hinrichten lassen. Der 63 Jahre alte Kim Yong Jin, der für Bildungsfragen verantwortlich gewesen sei, sei im vergangenen Monat vor ein Erschießungskommando gestellt worden, sagte ein Sprecher des Vereinigungsministeriums in Seoul.

Eine Bestätigung aus Nordkorea dafür gab es nicht. Gründe für die Erschießung nannte der Sprecher nicht. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete allerdings unter Berufung auf andere Beamte des Ministeriums, Kim Yong Jin sei "anti-revolutionäres" Verhalten vorgeworfen worden.

In Sitzung eingeschlafen

Laut "Süddeutsche Zeitung" soll es sich dabei um Ri Yong Jin, Staatssekretär im Bildungsministerium gehandelt haben. Das Blatt beruft sich auf Berichte von südkoreanischen Medien. Demnach wurde noch ein zweiter hochrangiger Politiker, der ehemalige Agrarminister Hwang Min, hingerichtet. Beide Politiker sollen mit einer Flugabwehrkanone erschossen worden sein. Zudem berichtet die "Süddeutsche Zeitung", dass Ri Yong Jin in einer Sitzung mit Kim Jong Un eingeschlafen sei - was sein Todesurteil bedeutete. Hwang Min habe dagegen Pläne unterbreitet, die Kim Jong Un angeblich in seiner Macht bedroht hätten. Eine offizielle Bestätigung aus Nordkorea gibt es nicht.

Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes wurden seit der Machtübernahme Kim Jong Uns Ende 2011 zahlreiche hochrangige Funktionäre Opfer politischer Säuberungen. Ende 2013 wurde Kims Onkel Jang Song Thaek wegen des Vorwurfs des Hochverrats hingerichtet. Das kommunistische Regime in Pjöngjang hatte die Hinrichtung bestätigt.

Oft erweisen sich Berichte aus Südkorea über die angebliche Exekution von hochrangigen Funktionären in dem weithin isolierten Nachbarland im Nachhinein als falsch. Im Mai war der angeblich im Februar hingerichtete frühere Armeechef Ri Yong Gil wieder aufgetaucht.

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