Großbritannien: Tausende demonstrieren gegen den Brexit

  04 September 2016    Gelesen: 387
Großbritannien: Tausende demonstrieren gegen den Brexit
"UK in!" Mehrere tausend Menschen haben in London und anderen britischen Städten gegen den Austritt des Landes aus der EU demonstriert. Viele forderten ein weiteres Referendum.
"March for Europe" lautete das Motto. Mit Plakaten, die sich gegen einen Austritt aus der Europäischen Union (EU) wendeten, zogen die Teilnehmer vom Hyde Park über das Regierungsviertel bis vor das Parlamentsgebäude. Dort soll am Montag eine Debatte über ein zweites EU-Referendum stattfinden.

Anlass dafür ist eine Petition mit mehr als vier Millionen Unterschriften. Die Petition, die schon vor dem Referendum eingereicht worden war, fordert ein zweites Referendum für den Fall, dass eine Entscheidung mit weniger als 60-prozentiger Mehrheit getroffen wird und gleichzeitig weniger als 75 Prozent der Wahlberechtigten teilnehmen.

Die Briten haben sich am 23. Juni mit einer knappen Mehrheit von rund 52 Prozent für einen Austritt aus der EU entschieden, die Wahlbeteiligung lag lediglich bei 72 Prozent. Die britische Regierung hat allerdings bereits angekündigt, kein zweites Referendum abhalten zu wollen. Zum einen komme die Petition zu spät, zum anderen müsse der Wille der Wähler respektiert werden, ließ das britische Außenministerium in einer Antwort auf die Petition wissen.

Auch viele Teilnehmer der Demonstrationen am Samstag fordern kein zweites Referendum. Einigen ging es vielmehr darum, darüber zu diskutieren, wie ein Brexit vonstatten gehen soll und wie man auch nach dem Austritt ein gutes Verhältnis zur EU bewahre.

Die EU-Partner erwarten von Großbritanniens neuer Regierungschefin Theresa May, dass sie bald erklärt, welches Verhältnis Großbritannien künftig zur EU haben soll. May ist gerade aus der Sommerpause zurückgekehrt, Anfang der Woche hatte sie sich mit ihrem Kabinett zu ersten Beratungen auf ihrem Landsitz Chequers getroffen. Dort hatte sie bekräftigt, dass sie den Austritt nicht infrage stellen werde. Einen genauen Plan zur Umsetzung scheint sie aber noch nicht zu haben.

Quelle : spiegel.de

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