"Zelte der Liebe" werden die Notbehausungen in China genannt, in denen die Eltern oft mehrere Tage lang ausharren. Weil 1979 die Ein-Kind-Politik eingeführt wurde, scheinen viele Eltern eine besonders enge Verbindung zu ihrem Kind zu haben - und können sich dann zum Semesterbeginn kaum trennen, berichtet das Webmagazin "Quartz". Weil der Andrang so groß ist, teilen sich mitunter sogar Fremde ein Zwei-Personen-Zelt, heißt es in dem Bericht.
Etliche Hochschulen haben mittlerweile auf den Andrang der Helikoptereltern reagiert und mehr oder weniger improvisierte Notschlafstellen eingerichtet.
Die Studenten scheinen sich an der engen Begleitung durch ihre Eltern nicht zu stören. Yvonne Wong, 22 und einzige Tochter ihrer Eltern, empfand vor vier Jahren die Begleitung durch ihre Mutter zum Semesterbeginn als große Unterstützung. Jetzt hat sie ein Masterstudium in Hongkong begonnen - und hätte ihre Eltern gern wieder dabei. "Es gibt zu viel zu erledigen, und ich bräuchte ihre Hilfe", sagt Wong. "Sie könnten auch sehen, wie die neue Universität so ist."
An anderen Hochschulen, heißt es in dem Bericht, kämen nicht nur die Eltern, sondern auch Tanten, Onkel, Großeltern und Cousins mit zum Semesterstart: Rekordhalter an der Anhui-Universität war ein Student, der 14 Verwandte im Schlepptau hatte.
Quelle : spiegel.de
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