Obama sagt Treffen mit philippinischem Staatschef ab

  06 September 2016    Gelesen: 1044
Obama sagt Treffen mit philippinischem Staatschef ab
Der philippinische Staatschef Duterte wollte sich mit Obama wie Schweine im Matsch wälzen. Doch nach anderen üblen Beleidigungen hat Amerikas Präsident Obama nun reagiert.
Amerikas Präsident Barack Obama hat ein geplantes Treffen mit dem philippinischen Staatschef Rodrigo Duterte abgesagt, nachdem dieser ihn als „Hurensohn“ beschimpft hatte. Anstelle des Treffens mit Duterte am Rande des Asean-Gipfels in Laos sei nun für Dienstag eine bilaterale Begegnung Obamas mit der koreanischen Präsidentin Park Geun-hye geplant, sagte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats in Washington.

Einen Grund für die Absage nannte der Sprecher nicht. Duterte hatte Obama am Montag öffentlich davor gewarnt, ihn bei dem Treffen wegen der Menschenrechtslage auf den Philippinen zu belehren. „Hurensohn, ich werde Dich bei diesem Forum verfluchen“, hatte Duterte gesagt. Der amerikanische Präsident dürfe nicht einfach mit „Fragen und Statements“ um sich werfen. „Wenn Du das tust, werden wir uns wie Schweine im Matsch wälzen“, sagte er an Obama gerichtet.

Der im Mai gewählte Duterte hatte in den vergangenen Monaten immer wieder außergerichtliche Tötungen von mutmaßlichen Straftätern und Drogenverbrechern propagiert. Seit seinem Amtsantritt Ende Juni wurden in dem Land mehr als 2400 Menschen getötet - teils von der Polizei, teils von Bürgerwehren. Menschenrechtsgruppen und die UNO kritisieren das Vorgehen der Führung scharf, sie beklagen ein Klima der Gesetzlosigkeit.

Duterte hingegen verbittet sich Lektionen in Menschenrechtsfragen. „Ich scheiße auf jeden, der mein Verhalten beobachtet“, sagte er.

Rodrigo Duterte, Präsident der Philippinen, vor seinem Abflug zum Asean-Gipfel.
Obama hatte bereits am Rande des G20-Gipfels in Hangzhou auf die Ausfälle des Philippiners reagiert. Dieser sei ein „schillernder Typ“, sagte der Präsident. Er werde sich mit seinem Team beraten, ob ein bilaterales Treffen tatsächlich sinnvoll sei. „Ich möchte stets sichergehen, dass ein Treffen auch produktiv ist und wir etwas erreichen“, sagte Obama. Er gestand ein, dass die Drogenkriminalität auf den Philippinen ein ernstes Problem sei. Er werde aber nicht davor zurückschrecken, die Art zu kritisieren, wie sie bekämpft werde.


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