Dutzende sterben in Nordkoreas Fluten

  07 September 2016    Gelesen: 819
Dutzende sterben in Nordkoreas Fluten
Erneut kommt es in Nordkorea zu tödlichen Überflutungen: Das Hochwasser am Tumen raubt Zehntausenden das Dach über dem Kopf, 60 Menschen kommen ums Leben. Überschwemmungen kommen in Nordkorea besonders häufig vor.
Das international isolierte Nordkorea wird von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht: Bei Überschwemmungen im Nordosten des Landes kamen nach UN-Angaben 60 Menschen ums Leben, zehntausende weitere wurden obdachlos. Durch das bislang beispiellose Hochwasser des Flusses Tumen seien einige Städte in der Nähe, darunter Musan und Hoeryong, stark überschwemmt worden, teilte das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe (Ocha) unter Berufung auf Angaben der nordkoreanischen Regierung mit.

In den Hochwassergebieten hätten fünf Prozent der Bevölkerung und damit 44.000 Menschen ihr Dach über dem Kopf verloren. Der Tumen, der teils die Grenze Nordkoreas zu Russland und China markiert, war am Freitag über seine Ufer getreten. Durch das Hochwasser seien fast 9000 Gebäude zerstört oder beschädigt worden, teilte Ocha weiter mit. Außerdem seien 10.000 Hektar landwirtschaftliche Flächen überflutet worden.

Laut Ocha war es weiterhin schwierig, mit den Betroffenen in Kontakt zu treten. Es sei aber bereits festgestellt worden, welche Hilfsgüter benötigt würden. Wegen der schlechten Infrastruktur in dem abgeschotteten Land haben Naturkatastrophen dort besonders gravierende Folgen. Wegen der starken Abholzung von Wäldern kommt es häufiger zu Überschwemmungen.

Im Sommer 2012 hatten schwere Regenfälle Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst, die laut nordkoreanischen Staatsmedien 212.000 Menschen in die Flucht trieben und 650 Quadratkilometer Ackerland zerstörten. Mindestens 169 Menschen starben, 400 weitere wurden als vermisst gemeldet. In den 90er Jahren hatten Überschwemmungen eine jahrelange Hungersnot in Nordkorea verursacht, der hunderttausende Menschen zum Opfer fielen.

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