Das Trio soll sich laut einer internen Untersuchung in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 79 Millionen Schweizer Franken - das sind umgerechnet knapp 72 Millionen Euro - bereichert haben, wie die Fifa bereits Anfang Juni mitgeteilt hatte. Sie leitete damals die Unterlagen an die Schweizer Bundesanwaltschaft und die US-Justizbehörde weiter. Laut der Fifa hätten die Zahlungen und die Vertragsabschlüsse gegen Schweizer Recht verstoßen.
Fünf Verstöße gegen das Ethik-Reglement
Blatter wies die Vorwürfe wegen Bereicherung vor drei Monaten zurück und bezeichnete die Zahlungen als "sauber und fair". Die Fifa-Ethikhüter untersuchen nun gleich fünf Verstöße gegen das Ethik-Reglement des Weltverbands: Allgemeine Verhaltensregeln (Artikel 13), Loyalität (15), Interessenkonflikte (19), Annahme und Gewährung von Geschenken und sonstigen Vorteilen (20) sowie Bestechung und Korruption (21).
Der langjährige Fifa-Chef Blatter, der sein Amt im Zuge der Korruptionsaffäre niedergelegt hatte, geht derzeit vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas gegen seine laufende Ethiksperre vor. Das Berufungsgremium hatte den Bann wegen der Verdienste Blatters von acht auf sechs Jahre reduziert. Ex-Generalsekretär Valcke wurde im Januar von der Fifa entlassen. Er wurde von den Ethikhütern des Weltverbands für zwölf Jahre gesperrt, die Berufungskammer reduzierte diesen Bann ebenfalls um zwei Jahre.
Der gebürtige Bayreuther Kattner rückte nach der Suspendierung Valckes zunächst auf den Posten des geschäftsführenden Fifa-Generalsekretärs. Am 23. Mai wurde der 45-Jährige wegen "Verletzungen seiner treuhänderischen Verantwortung in Bezug auf sein Arbeitsverhältnis" mit sofortiger Wirkung entlassen.
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