Der Sozialdemokrat kritisierte die Sparpolitik der vergangenen Jahre: "Viele Menschen in Europa haben nachhaltig unter dieser Politik gelitten, ebenso wie ihr Glaube an das Wohlstandsversprechen der europäischen Einigung." Der Sparkurs sei die eigentliche Ursache für die zunehmende antieuropäische Stimmung, schrieb Kern. Die EU werde von "ihren Bürgern primär als Promotor einer unfairen Modernisierung gesehen", während "sie ihrem Auftrag, vor den Verwerfungen einer globalisierten Wirtschaft zu schützen", nicht nachkomme.
Den Hauptgrund für die Ablehnung des transatlantischen Freihandelsabkommens TTIP sehe er in der "Abkehr von der geübten europäischen Praxis, Verlierer von Liberalisierungsschritten über die staatlichen Umverteilungsmechanismen für die Übernahme der Risiken zu entschädigen", schrieb der Bundeskanzler.
Die im Plan der EU-Kommission für mehr Investitionen in Europa vorgesehenen 315 Milliarden Euro seien viel zu gering, kritisierte Kern. Selbst die Verdoppelung der Mittel würde "wohl nicht genug sein".
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