Niedriger Ölpreis bremst Investitionen

  15 September 2016    Gelesen: 615
Niedriger Ölpreis bremst Investitionen
Der niedrige Ölpreis drückt die Investitionen in der Energiebranche weltweit nach unten. Der Trend in Richtung erneuerbarer Energien geht hingegen voran - aber nur zögerlich.
Die weltweiten Investitionen in der Energiebranche sind im vergangenen Jahr gesunken. Das geht aus einem Bericht der Internationalen Energiebehörde (IEA) hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Vor allem bei Öl und Gas wurde demnach im vergangenen Jahr weniger Geld in die Hand genommen. Ein Großteil der Investitionen ging zudem in die Instandhaltung und Erneuerung bestehender Kapazitäten. Gleich geblieben sind die Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien.

Insgesamt beliefen sich die weltweiten Investitionen im Energiesektor im Jahr 2015 auf 1,8 Billionen US-Dollar (1,6 Billionen Euro). Das waren acht Prozent weniger als noch im Vorjahr. Der Rückgang hat in erster Linie mit dem weiterhin niedrigen Ölpreis und zu tun, wie die IEA-Experten berichten. Vor allem in Nordamerika wird deshalb weniger Geld in aufwendige Fördermethoden gesteckt. Beispielsweise bei der Förderung von Schiefergas in den USA sanken die Investitionen in den vergangenen zwei Jahren um 52 Prozent. Und das, obwohl Investitionen in den Öl- und Gassektor immer noch 45 Prozent der Gesamtinvestitionen in der Energiebranche ausmachen.

Kohle bleibt zweitwichtigster Energieträger

Kohle bleibt nach Öl zweitwichtigster Energieträger. Insbesondere in veraltete und ineffiziente Kohlekraftwerke fließt viel Geld, so der IEA-Bericht. In den Ausbau von Atomenergie wird soviel Geld gesteckt wie seit 20 Jahren nicht mehr, vor allem durch Aktivitäten in China. Ein Anstieg der Investitionen auch ist im Bereich Energieeffizienz zu verzeichnen. Sie stiegen im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf umgerechnet 197 Milliarden Euro. Doch niedrige Spritpreise verleiten zum Kauf von Autos mit hohem Spritverbrauch. Das macht den Trend zu Energieeinsparungen teilweise wieder rückgängig.
Die Investitionen im Bereich der erneuerbaren Energien betrugen umgerechnet etwa 258 Milliarden Euro. Sie blieben weitgehend stabil. Verbesserte Technologien führten gleichzeitig zu einem Anstieg der Produktion, um die Ziele vom Klimagipfel in Paris 2015 zu erreichen, so die Experten. Der IEA-Bericht über die globalen Investitionen im Energiesektor wurde in diesem Jahr erstmals veröffentlicht und soll künftig regelmäßig erscheinen.

dw.com

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