Chinas Verteidigungsministerium teilte mit, ein Zerstörer und eine Fregatte seien in das Seegebiet geschickt worden, um die "USS Lassen" zu "warnen". In der staatlichen chinesischen Boulevard-Zeitung "Global Times" hieß es, wenn sich US-Kriegsschiffe in den chinesischen Gewässern festsetzten, müssten sie mit "elektronischen" Mitteln und "sogar mit Kriegsschiffen" vertrieben werden. Vize-Außenminister Zhang Yesui bestellte den US-Botschafter ein.
Die USA hatten China im Mai mit Blick auf die Aufschüttungen zur Zurückhaltung gemahnt. Peking vertritt die Ansicht, China habe Hoheitsrechte über nahezu das gesamte Südchinesische Meer, einschließlich der Küstengewässer anderer Staaten. Washington wies Pekings Ansprüche auf die Gewässer um die künstlichen Inseln bereits wiederholt zurück. Die "USS Lassen" fuhr in die Zwölf-Meilen-Zone zumindest einer der künstlichen Inseln ein.
Der US-Regierungsbeamte betonte, die Entsendung des Zerstörers habe nichts mit den Gebietsstreitigkeiten zu tun. "Wir werden überall dort in der Welt fliegen, kreuzen und agieren, wo es internationales Recht erlaubt."
Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums sagte, die Entsendung des US-Kriegsschiffes stelle eine "Gefahr für Chinas Souveränität und Sicherheitsinteressen" dar. Das Schiff sei "illegal" in die Gewässer nahe der Inseln eingedrungen. Peking werde seine "territoriale Souveränität standhaft verteidigen".
Experten bewerteten die Entsendung des US-Kriegsschiffes am Dienstag als nicht überraschend. Angesichts der Bestrebungen Chinas und der USA um eine Vormachtstellung im Pazifik sei ein solcher Schritt überfällig gewesen.
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