UNO: "Keine Erklärung, keine Entschuldigung"
Es gebe "keine Erklärung und keine Entschuldigung, keinen Grund und keine Rechtfertigung dafür, Krieg gegen tapfere und selbstlose humanitäre Helfer zu führen", sagte O`Brien. Er forderte eine Untersuchung.
Die USA richteten derweil Vorwürfe an Moskau und Damaskus. Als Verantwortliche für den Angriff auf den Konvoi kämen nur die Luftwaffe der syrischen Regierung oder deren Verbündeter Russland in Frage, sagten hochrangige Vertreter des US-Außenministeriums. "Russland steht nun in der Pflicht, schnell und nachdrücklich zu demonstrieren, dass es sich dem Friedensprozess verpflichtet fühlt", sagte einer der US-Vertreter.
"Die Russen haben die Verantwortung, selbst solche Aktionen zu unterlassen, aber sie haben auch die Verantwortung, das Regime davon abzuhalten", sagte er weiter. Der Angriff auf den Konvoi sei ein "schwerer Schlag für unsere Bemühungen, Syrien Frieden zu bringen".
18 Lkw mit Hilfsladung beschädigt
Der UNO zufolge wurden am Montag mindestens 18 Lastwagen mit Hilfsladungen bei Angriffen in Orum al-Kubra westlich von Aleppo beschädigt. Sie gehörten zu einem Konvoi von 31 Fahrzeugen der UNO sowie des Roten Halbmonds, die 78.000 Menschen in Orum al-Kubra versorgen wollten.
Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden zwölf Mitarbeiter des Roten Halbmonds und Fahrer der Lastwagen getötet. Die UNO wollte diese Bilanz zunächst nicht bestätigen.
Frankreich fordert Ende der Kämpfe
UN-Vertreter O`Brien sagte, bei dem Angriff seien auch ein Lagerhaus des Syrischen Roten Halbmonds sowie eine Klinik getroffen worden. Der Konvoi habe Güter für "dringend hilfsbedürfige Menschen" an Bord gehabt.
Auch Frankreichs Außenminister Jean-Marc Ayrault verurteilte den Angriff auf das Schärfste. Der Vorfall zeige "die dringende Notwendigkeit für ein Ende der Kämpfe in Syrien", sagte Ayrault. Russland und die USA hatten in der vergangenen Woche eine Waffenruhe für Syrien ausgehandelt. Diese wurde am Montag aber von der syrischen Armee für beendet erklärt.
Hoffen auf Gespräche in New York
Vor dem für Dienstag geplanten Treffen der internationalen Syrien-Unterstützergruppe in New York warf die syrische Opposition der Weltgemeinschaft Versagen vor. "Die Welt begnügt sich damit, zuzusehen ohne einzuschreiten", sagte der Koordinator des oppositionellen Hohen Verhandlungskomitees (HNC), Riad Hidschab, am Montag in New York.
Nach der Aufkündigung der Waffenruhe durch die syrische Armee gehe das Blutvergießen unvermindert weiter, klagte Hidschab. "Russland und der Iran vergießen syrisches Blut, das Regime bombardiert Krankenhäuser, es wirft tausende Fassbomben und andere geächtete Bomben ab - und die Welt schaut zu." Die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats seien alle "vergeblich" gewesen.
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