Nichtsdestotrotz soll eine Untersuchung Klarheit über die Hintergründe des Angriffs bringen, bei dem 21 Zivilisten getötet wurden. "Ich schaue mir Möglichkeiten an, um diese und andere Gräueltaten gegen Zivilisten energisch zu untersuchen", sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon vor dem UN-Sicherheitsrat. Der Hilfskonvoi war am Montag nach dem Scheitern der Waffenruhe angegriffen worden - und bei einem Luftangriff im Norden Syriens waren am Mittwoch erneut vier Mitarbeiter einer medizinischen Hilfsorganisation getötet worden.
Russland und die USA lieferten sich daraufhin einen Schlagabtausch im UN-Sicherheitsrat. US-Außenminister John Kerry drängte seinen russischen Kollegen Sergej Lawrow sichtlich verärgert dazu, die Verantwortung für den Angriff auf den Hilfskonvoi zu übernehmen. "Ich möchte wirklich eine Anerkennung der Verantwortung", so Kerry. "Das hier ist ein Moment der Wahrheit für Präsident Putin und für Russland." Der Vorfall sei eine "inakzeptable Provokation" gewesen, entgegnete Lawrow. Russland bestehe auf einer "eingehenden und unabhängigen Untersuchung". "Ich denke, dass wir von emotionalen Reaktionen und sofortigen öffentlichen Kommentaren absehen sollten", sagte Lawrow.
Russland will Waffenruhe erneuern
Das russische Militär hat zum Zeitpunkt des Angriffs auf den UN-Konvoi nach eigenen Angaben ein unbemanntes Flugzeug der US-geführten Koalition in der Nähe geortet. Eine Drohne vom Typ Predator sei vom Stützpunkt Incirlik in der Türkei aufgestiegen, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow der Agentur Interfax zufolge in Moskau. "Es ist die Frage, zu welchem Zweck sie sich dort befand". Konaschenkow wies erneut Vorwürfe zurück, Moskau habe den Konvoi angegriffen. "Zum fraglichen Zeitpunkt befanden sich keine russischen Flugzeuge dort."
Der einzige Weg, das Vertrauen in eine Waffenruhe wieder herzustellen, bestehe darin, keine Flugzeuge mehr über den Schlüsselorten fliegen zu lassen, sagte der US-Außenminister. "Wenn das passiert, gibt es eine Chance, dem Prozess wieder Glaubwürdigkeit zu verleihen." Auch Lawrow sprach sich für eine Wiederaufnahme der Waffenruhe aus. "Wir sind überzeugt, dass dies nur mit parallelen, synchronen Schritten aller Seiten möglich ist."
Quelle: n-tv.de
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