Der Betrag ist Teil eines Unterstützungsfonds in Höhe von 100 Milliarden Won, die der Konzern der Tochter Hanjin Shipping bereitstellen wollte. Konzernchef Cho Yang Ho hatte 40 Milliaden Won zugesagt. Waren im Wert von geschätzt mehr als zwölf Milliarden Euro sind momentan in Häfen und auf Schiffen auf hoher See gestrandet. Geschätzt 500.000 Container bleiben so momentan auf den großen Frachtern.
Ob die frischen Mittel ausreichen, um die Gebühren für die Entladung der Schiffe zu bezahlen, ist weiter unklar. Nach früheren Schätzungen eines Gerichts, das Anfang September dem Antrag der weltweit siebtgrößten Reederei auf Insolvenzverwaltung zugestimmt hatte, sind etwa 170 Milliarden Won nötig, um Gebühren zu zahlen.
Angst vor Nachschubproblemen
Der Hafen von Rotterdam hat trotz des angekündigten Darlehens schon fast resigniert: „Bei den Schulden ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir je unser Geld sehen werden“, sagt Sprecher Sjaak Poppe.
Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft keimt bei Händlern derweil die Angst vor Nachschubproblemen auf. Besonders betroffen sind Elektronikhändler und solche, die Konsumgüter verkaufen. Denn die Vorweihnachtszeit ist die profitabelste Zeit des Jahres für sie. „Black Friday kommt bald“, sagt der Chef der Hausgeräte-Sparte des Fernseher- und Smartphone-Herstellers LG, Cho Sung-Jin. Der Tag nach dem amerikanischen Feiertag Thanksgiving Ende November sorgt in Amerika traditionell für einen Konsumrausch.
LG ließ bisher zehn bis 20 Prozent seiner Nordamerika-Fracht von Hanjin befördern. „Ich bin nicht sicher, ob wir mit unseren derzeitigen Beständen die Nachfrage bedienen können“, erklärte Cho Sung-Jin.
Auch Samsung, der größte Smartphone-Hersteller der Welt, ist betroffen: Er sorgt sich um Ware auf zwei Hanjin-Frachtern im Wert von umgerechnet rund 34 Millionen Euro. Und in Peking hat der Asien-Geschäftsführer von Grill-Hersteller Weber, Stephen Zhu, seinen Kunden in Los Angeles und in Australien neue Ware geschickt, weil er nicht wusste, wann Hanjin zwei Container mit Grills im Wert von rund 700.000 Euro ausliefern wird.
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