Erstmals öffentliche Flugshow in Nordkorea

  24 September 2016    Gelesen: 468
Erstmals öffentliche Flugshow in Nordkorea
Das Regime des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-Un hat erstmals eine Flugshow für die Öffentlichkeit veranstaltet. Tausende beobachten die Flugmanöver von veralteten Hubschraubern und Kampfflugzeugen aus sowjetischer Produktion.
Das von der Außenwelt abgeschottete Nordkorea hat am Samstag erstmals in einer Flugshow in aller Öffentlichkeit seine Luftflotte präsentiert. Bei dem zweitägigen International Friendship Air Festival stiegen über dem neu gebauten Kalma-Flughafen nahe der östlichen Hafenstadt Wonsan unter anderem Militärhubschrauber aus amerikanischer Produktion sowie Kampfflugzeuge sowjetischer Bauart auf.

Die Flughäfen Nordkoreas sind normalerweise abgeschottete Hochsicherheitszonen; der im vergangenen Jahr zur Förderung des Tourismus in der Region fertiggestellte Kalma-Flughafen wurde am Wochenende jedoch für tausende Besucher, ausländische Medien sowie einige hundert Luftfahrtfans aus rund 20 Ländern geöffnet.

Zu Beginn stiegen amerikanische Militärhubschrauber vom Typ Hughes MD-500 auf, die Nordkorea in den achtziger Jahren über ein Drittland gekauft hatte, um Washingtons Exportbeschränkungen zu umgehen. Danach vollführte ein MiG-29-Kampfflugzeug aus sowjetischer Produktion mit ohrenbetäubendem Lärm dicht über den Köpfen der Zuschauer Flugkunststücke.

Die MiG-29 gilt als das Flaggschiff der nordkoreanischen Luftstreitkräfte. Der Rest der Flotte besteht im wesentlichen aus veralteten chinesischen Kopien von Maschinen des Typs MiG-17, MiG-19 und MiG-21.

Nach Einschätzung von Experten ist die nordkoreanische Luftwaffe wegen der wenigen Flugstunden für die Piloten und des technischen Rückstands den Luftstreitkräften des südkoreanischen Rivalen deutlich unterlegen.

Wegen seiner fortgesetzten Atomwaffen- und Raketentests verhängte der UN-Sicherheitsrat gegen Nordkorea mehrfach Sanktionen, die unter anderem die Versorgung mit Treibstoff für die Luftfahrt betreffen. In einer Studie kam das Nautilus-Sicherheitsinstitut aber zu dem Ergebnis, dass die heimische Produktion ausreiche, um die nordkoreanische Luftflotte in Gang zu halten.


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