Der Passauer Landrat Franz Meyer äußert ebenfalls scharfe Kritik an den österreichischen Beamten. Diese würden Tausende von Flüchtlingen ohne Ankündigung an der bayrischen Grenze abladen. Das aktuelle Problem bestehe nicht an einem Mangel an Bussen, sondern an Zielen, so Meyer. Die Behörden wüssten nicht mehr, wo sie die vielen Menschen unterbringen sollen. Doch der Sprecher der österreichischen Bundespolizeiinspektion Freyung, Heinrich Onstein, weist die Kritik zurück. Die Lage sei unkontrollierbar. „Was sollen wir machen? Die Menschen gehen einfach selbst los. Wir können sie nicht aufhalten. Sie wollen alle nach Deutschland“, so Onstein.
Der bayrische Innenminister Joachim Herrmann fordert von der Bundesregierung seit Anfang Oktober die Schließung der Grenze zu Österreich. Ein Flüchtling, der sich in einem sicheren Drittstaat wie Österreich befinde, habe keinen Anspruch auf politisches Asyl in Deutschland, so Herrmann. Heinz Schaden, Bürgermeister der Stadt Salzburg, solidarisiert sich mit den deutschen Behörden und macht das Innenministerium in Wien für das Chaos verantwortlich. Die Regierung in Wien leite den Flüchtlings-Strom bewusst nach Deutschland weiter. Das sei eine „gesteuerte Aktion“.
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